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Kritik: Der
Zweite „Beicht-Spiegel“ |
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Kritisieren heißt: unterscheiden, genau hinschauen(Wortbedeutung) |
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kritisieren heißt nicht: bewerten oder abwerten heißt nicht: beleidigen, verspotten, lächerlich machen heißt nicht: sich über einen anderen stellen heißt nicht: einen „fertig machen“ wollen |
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Die Spielregeln der Kritik: (Eventuell zuvor die Frage stellen:
„Darf ich dir etwas sagen?“) |
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1. Ein Beispiel erzählen (Wann und wo?) 2. Das Verhalten und die Aussagen des anderen beschreiben 3. Die Wirkung auf mich beschreiben (nur direkte Gefühlsaussagen!) 4. Ich bitte ihn um seine Beschreibung (Wie er es erlebt hat; ich akzeptiere es, wenn er darauf verzichtet) |
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Kritik arbeitet nur mit Beschreibungen (der „Außenwelt“ des anderen und der eigenen „Innenwelt“)! Kritik verzichtet auf Bewertungen! Kritik vermeidet
dadurch die Steigerung von Aggressionen. |
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Der Sinn der Kritik: è Da wir für die Wirkungen unseres Verhaltens auf andere oft blind sind, hilft Kritik, einander einen Spiegel vorzuhalten: „So wirkst du auf andere“ è Kritik zeigt, dass ich den anderen ernst nehme (er ist mir nicht gleichgültig): Ich beobachte und sage, was ich sehe, ohne zu bewerten è Kritik zeigt, dass ich mich selbst ernst nehme: Meine Gefühle sagen mir, dass ich reagieren oder mich schützen sollte(Meinen Ärger schlucke ich nicht runter, ich nutze seine Energie positiv) è Kritik zeigt: Ich habe Interesse, den anderen verstehen zu wollen, meine Beziehung zu ihm zu verbessern bzw. klären zu wollen è Wenn die Grundlage von Liebe darin besteht, den anderen ernst zu nehmen, dann ist faire Kritik eine Grundform von Liebe. è Kritik ist ein wichtiger Schutzmechanismus gegen Menschen, die zu wenig darauf achten, ob sie andere verletzen oder belasten. è Kritik hilft, die Achtung voreinander zu bewahren! Ohne den Schutzmechanismus der Kritik verlieren wir die Achtung voreinander. è Auch positive Kritik (= Komplimente) wirkt stärker, wenn sie mit Beschreibungen statt mit Bewertungen vorgebracht wird. |
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Die Antwort des Kritisierten: 1. Ich werde mir deine Worte gut überlegen. 2. Sie helfen mir, besser zu erkennen, wie ich auf andere wirke. 3. Du darfst aber nicht erwarten, dass ich unbedingt so werden will oder kann, wie du mich haben willst. (Kritik raubt nicht die seelisch-geistige Eigenständigkeit!) |
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Um Kritik bitten: è „Magst du mir sagen, wie es dir zurzeit mit mir geht?“ è „Ich weiß nicht, ob dir das recht ist, was ich zurzeit mache“ è „Ich würde gern ein Echo von dir hören, auf das,
was ich gesagt habe“ |
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