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Trauergebete, Traueransprachen

Texte am Sterbebett,

für Trauerandachten und Beerdigungen

 

 

Aus der Einleitung:

 

Es geht im Zusammenhang von Abschied und Trauer um einen oft schmerzhaften, aber wesentlichen menschlichen Reifungsprozess und um einen Prozess der Verwandlung der Beziehung zwischen Lebenden und Verstorbenen. Für diesen schwierigen Weg erbitten wir Gottes Beistand, um offen zu werden für die tröstende, versöhnende und heilende Kraft seiner Gnade. Zu dieser Verwandlung unserer Beziehung zu einem Verstorbenen gehört auch, ihn um seinen Segen zu bitten und damit zum Ausdruck zu bringen, dass wir sein Leben und seinen Tod achten und uns von ihm seelisch „nähren“ lassen. Nicht nur bei Menschen, die wir als Heilige verehren, können wir darum bitten, dass ihr Geist der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung uns erfülle, wir können in ähnlicher Weise uns auch von den wertvollen seelischen Kräften unserer Verstorbenen beschenken lassen. Wenn wir bereit sind, von den Schattenseiten der Lebensgeschichte eines verstorbenen Menschen zu lernen, kann nicht nur das Positive und das Lichtvolle eines Menschen uns zum Segen werden, sondern auch das Bedrückende und Dunkle. Entsprechend müssen sich unsere Gebetsformulierungen ändern, damit sie seelisch heilsam und stärkend werden. …

 

 

Leseprobe:

 

Leben und Tod liegen oft nahe beieinander,

nur eine sehr begrenzte Spanne Zeit

steht uns Menschen auf dieser Erde zur Verfügung.

Wer einmal da war, gehört für immer dazu,

gehört zur Geschichte dieser Welt,

gehört zum Lebensgang der Menschheit,

und gehört innerlich zu den Menschen, mit denen er vertraut war.

 

Wir sind der Vergänglichkeit unterworfen.

Aber wir sind auch beseelte Wesen, die spüren, dass das,

was an innerer Bedeutung füreinander gewachsen ist,

an innerer Verbundenheit des Mitgefühls,

der Wertschätzung und des Vertrauens,

dass all dies nicht mit dem Zerfall der äußeren Gestalt verschwindet.

 

Wir sind Wesen des Vorübergangs

und wir sind gleichzeitig Wesen jenseits der Vergänglichkeit,

wir gehören schon jetzt …

 

 

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