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100 Mrd. EURO für militärische Rüstung in Deutschland:

Wie Landesverteidigung neu gedacht werden könnte

Sehr geehrte Verteidigungsministerin,

 

über die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben war ich zuerst – wie wohl die meisten Bürger unseres Landes – positiv überrascht. Als ich dann las, dass damit u.a. auch extrem teure Waffensysteme entwickelt und angeschafft werden sollen, hielt ich diese Vorgehensweise für veraltet und unangemessen.

Ich möchte Ihnen meine alternativen Überlegungen und Empfehlungen mitteilen:

 

1.   Die Politik hat nach meiner Überzeugung die Verteidigungsbereitschaft und die Verteidigungsfähigkeit im ganzen Volk zu wecken und zu organisieren.
Verteidigung sollte weder finanziell noch personell noch organisatorisch vollständig nur an eine kleine Minderheit in Gestalt der Bundeswehr delegiert werden.
Auch Verteidigung sollte nach dem Prinzip der Subsidiarität organisiert werden und damit in den demokratischen Strukturen der Gesellschaft besser verankert werden.

2.   Dazu müssten in jedem Dorf, in jeder Kleinstadt und in jedem Stadtteil der größeren Städte Selbstverteidigungsgruppen verpflichtend aufgebaut werden. Dazu müssten alle gesunden und abkömmlichen erwachsenen Personen verpflichtet werden.

3.   Die Bewaffnung müsste in tiefen Bunkern zentral gelagert werden, um sie vor einer Zerstörung durch Luftangriffe zu schützen. Die Bewaffnung finanziert der Bund, für die Bunker und deren Sicherung sind die Kommunen zuständig.

4.   Alle wehrfähigen Personen werden verpflichtet, jährliche Ausbildungstrainings und Übungen abzuhalten. Die Fähigkeit, mit den Waffensystemen umzugehen, werden kontrolliert und es muss so lange geübt werden, bis diese Fähigkeiten zufriedenstellend sind.
Für die Organisation der kommunalen Verteidigungsgruppen könnte man wohl viel von der Organisationsform der Freiwilligen Feuerwehr lernen.

5.   Die Bewaffnung sollten in persönlichen Selbstverteidigungswaffen (Gewehre), Panzer-Abwehrwaffen und tragbaren Flugabwehrraketen bestehen. Zusätzlich sollte es fahrbare Flugabwehrraketen für höher fliegende gegnerische Kampfflugzeuge evtl. bei jeder zehnten Selbstverteidigungsgruppe geben.

6.   Die Effektivität und Einsatzbereitschaft dieser Waffensysteme zu steigern, sollte das vorrangige Ziel der waffentechnologischen Forschung sein.
Langfristig sollte die Entwicklung vieler kleiner, aber effektiver Waffensysteme die teuren Großwaffen weitgehend ersetzen und einen Angriff von außen aussichtslos und unrentabel machen.

7.   Jede Verteidigungseinheit sollte über gut geschützte Stromgeneratoren und dem dafür benötigten Treibstoff für einige Monate verfügen, um die Kommune im Notfall mit Elektrizität zu versorgen.

8.   Um Raketen abzuwehren, sollten effektive Laserkanonen entwickelt werden, die in allen größeren Städten aufgestellt und sehr gut vor Luftangriffen geschützt werden müssen. Das israelische Raketenabwehrsystem „Irin Dome“ ist nur als Übergangslösung zu betrachten und langfristig zu teuer für ein größeres Land.

9.   Es sollten relativ kleine und billige Drohnen entwickelt werden, die massenhaft produziert werden und in gut geschützten Bunkern gelagert werden und mit Panzerabwehrraketen bestückt sind.

10.  Zusätzlich sollten genügend unbewaffnete Drohnen bereitstehen, um eingekesselte Städte mit Lebensmitteln, Medikamenten, Munition und evtl. notwendigem Heizmaterial zu versorgen.

11.  Da es in Europa viele Städte am Meer gibt, müssten diese Exocet-ähnliche Raketen in gut geschützten Bunkern bereitstellen, um eine Beschießung durch feindliche Kriegsschiffe abzuwehren.

12.  Um eine atomare Abschreckung aufrecht zu erhalten, wäre zu prüfen, ob nicht weiterentwickelte Raketen, Marschflugkörper und Drohnen dafür besser geeignet und billiger wären als Kampfflugzeuge.

 

Grundsätzlich sollte das Subsidiaritätsprinzip auch für die Landesverteidigung angewandt werden und das Igel-Gleichnis für die Verteidigung praktisch und international kommunizierbar verwirklicht werden, das besagt, dass die Organisation der Landesverteidigung ihr eindeutiges Gewicht auf Verteidigungswaffen legt. Denn ein Igel beißt keinen Angreifer, aber wer ihn anzugreifen versucht, verletzt sich an seinen Stacheln und kommt nicht an die erhoffte Beute. Die Landesverteidigung sollte deshalb so breit aufgestellt, technologisch so effektiv ausgerüstet und im ganzen Volk so verankert werden, dass jeder mögliche Angreifer keine Chance erkennt, durch einen Angriff einen sinnvollen Nutzen sich ausrechnen zu können.

 

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hanglberger

 

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