Eine kirchliche Lehre über Partnerschaftlichkeit
fehlt!
Die neuen
Erfahrungen in den partnerschaftlichen Ehen in den entwickelten
demokratischen Kulturen unserer Zeit erfordern ein zeitgemäßes Wissen über
bewusste und unbewusste psychische Prozesse in einer Partnerschaft, aber auch
eine anspruchsvolle Dialogkultur und ein neues zeitgemäßes Konfliktverhalten. Die Dynamik
seelisch-geistigen Reifens und Wachsens durch Spannungen und Konflikte, wie
sie in wirklich partnerschaftlichen Beziehungen erfahren werden, ist noch kein Thema der Ehemoral zur Zeit Jesu und in vielen Jahrhunderten
der Kirchengeschichte, die in Bezug auf die Ehen geprägt waren vom Gehorsam
und der Unterordnung der Frau unter den Mann. Deshalb haben die
Bischöfe in manchen Ländern Afrikas und Asiens, in denen die meisten Ehen
noch stark von Über- und Unterordnung geprägt sind, wenig Verständnis für die
Probleme und Glaubenssichten diesbezüglich in den westlichen Ländern mit
einer schon längeren demokratischen Kultur. Umso wichtiger ist es, dass die Kirche
diese neuen Erfahrungen in einer zeitgemäßen christlichen Lehre über echte Partnerschaftlichkeit aufarbeitet und dafür angemessene
neue Wege für eine zukunftsweisende Ehe- und Familienpastoral aufzeigt. Dies wäre eine Frohbotschaft und ein Evangelium-gemäßer
Umkehrruf für die Christen in allen Kontinenten! Denn als Christen
glauben wir an ein „Wachstum des Reiches Gottes“ und damit an einen echten
„Fortschritt der Heilsgeschichte“. Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de) |
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