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Inkarnation
ist ein wichtiger Aspekt vom Sinn des Lebens

 

Inkarnation schafft eine Brücke zwischen innerer und äußerer Welt,
zwischen geistig-seelischer und materiell-körperlicher Welt,
für den gläubigen Menschen auch zwischen Diesseits und Jenseits.

 

Die „Transzendenz“, die seelisch-geistige Welt, das „Jenseits“, die „Ewige Welt Gottes“
ist nicht außerhalb der realen Welt, sondern ist die „Seele“ der realen Welt.
Sie umgreift und durchdringt alle Wirklichkeit.

 

Inkarnation bedeutet,

dass die persönliche Innenwelt (Geistiges oder Seelisches wie z.B. Gedanken, Ideen Gefühle, Vorsätze) sich in der Außenwelt zeigen will. In diesem Sinne ist Inkarnation notwendig für Wachstum, Entfaltung und Reifen des personalen Lebens.

 

Inkarnation bedeutet:

§   „zur Welt kommen“

§   sich verkörperlichen

§   in der Außenwelt einen „Ausdruck“ finden.

§   sich in der Außenwelt widerspiegeln,

§   sich von außen her betrachten können,

§   sich durch den Ausdruck in der raum-zeitlichen Welt innerlich ordnen und verstanden werden
und sich verständlich machen.

 

Der Mensch kann sie durch spirituelle Erfahrung wahrnehmen:

§  kann sie erkennen durch die Entdeckung der Einzigartigkeit und absoluten Werthaftigkeit  seiner Personen-Würde und durch ein tiefes Zugehörigkeitsgefühl zur großen Gemeinschaft aller Geschöpfe,

§  kann sie als ein umfassendes Wahrgenommen-werden und Geliebt-sein erleben,

§  kann sie als Quelle tiefer Lebensbejahung erfahren,

§  kann sie als Kraftquelle zum Handeln spüren,  als Werte-Erfahrung erleben, die ihm Orientierung für sein Handeln und für seine Entscheidungen gibt.

 

Inkarnation findet Anwendung in der Psychotherapie:

Der Patient wird sich der Signale seines Körpers bewusst und versucht, sie zu verstehen (siehe Metamedizin). Mit dieser Wahrnehmung kann er an sich arbeiten.

 

Formen (Kanäle und Ausdrucksweisen) der Inkarnation

 

durch die Gesichtszüge, die Mimik (Gesichtsmuskulatur), die Augen, den Mund, die Hände
durch den Schritt, den Gang , die Körperhaltung,
durch Kommunikationsformen: Briefe, Sprache (Wortwahl und Klang),
Gefühle (Zärtlichkeit, Sexualität, Wut), Gruß, Höflichkeit,
durch Krankheit, im Leid,
durch Musik (Instrumente) und Tanz,
durch Mode aller Art,
durch Literatur
, Poesie, Gedichte,
durch Malerei
, Bildhauerei, Architektur (Architekt, Bauherr, Baumeister, ...),
durch Film und Fotos, Koch – und Gartenkunst, Floristik,

durch Kunst und Design (Maschinen, Gebrauchsgegenstände, Kleidung, ...),
durch Konfliktmanagement,
durch Organisationsformen und Ordnungsstrukturen (in Politik, Wirtschaft, Kirche, Sozialstrukturen, ...),
durch Zeremonien, Kulte, Sakramente, Gebete, Gottesdienste, Feste, ...,

Ausdruck von Kreativität >>> Kunst, Stil, Geschmack, Kultur, Kult, Gestus, Mimik, Ausdruck, ...) 
Ausdruck aktueller Gefühle >>> unmittelbare Kommunikation von Freude, Ärger, Trauer, Zorn,
Ausdruck von Hoffnungen/Plänen >>> „Glaube“,Visionen, Ziele, Erwartungen, Science Fiction,
Ausdruck von Vergangenem >>> Tradition, Bräuche, Werte bewahren und pflegen, befreiende Erinnerung,
Nostalgie
,
Ausdruck von Ewigem, Bleibendem, Göttlichem, Wahrem, Schönem, Gutem,
 

Schritte der Inkarnation

wahrnehmen, beachten, ausdrücken, achten, bejahen, verstehen, fühlen, mitfühlen/Anteil nehmen,
reagieren, bewirken, antworten, Gemeinschaft stiften, verbinden,


Inkarnationsenergien allgemein 

Sehnsucht
Überdruss
Kritik
Protest

 

Verhinderte oder verweigerte Inkarnation 

Verdrängen, verheimlichen, verbergen, nicht wahr haben wollen, innerlich wegschauen, innerlich niederhalten, innerlich bekämpfen, nicht „rauslassen“, „runterschlucken“

 

Inkarnationsenergien in der Familie 

 

Was Eltern nicht zur Welt kommen lassen, landet in der Seele eines Kindes.

Die Seele des Kindes ist der Zufluchtsort der verdrängten Seelenanteile der Eltern. Das Kind wird zum Zufluchtsort oder zum „Inkarnationskanal“ für die Verdrängungen der Eltern im aktuellen Leben der Gegenwart  (z.B. für Unrecht und Ärger in der Partnerschaft oder in der Arbeitswelt).

Das Kind hat die Möglichkeit diese Energien und Gefühle der Eltern auszudrücken oder selbst auch wieder zu verdrängen.

 

Die Verdrängungen der Eltern aus deren eigener Kindheit, z.B. für deren kindliche Verletzungen oder Überforderungen können sein:

§  Tod eines Elternteils     

§  Abwesenheit eines Elternteils, Kriegsaufenthalt, ...

§  Tod eines Bruders, einer Schwester,

§  Misshandlungen, Vernachlässigungen, usw. .......

 

Das Kind kann auch zum Zufluchtsort oder zum „Inkarnationskanal“ für die Energien und Gefühle eines nahen Verwandten werden, der von einem Elternteil (oder beiden Eltern) verachtet oder vergessen oder unterdrückt wird.

Verachtung, Verteufelung, Verschweigen, Vergessen eines nahen Verwandten führt zur Vergegenwärtigung und zur Identifikation mit diesem Menschen durch das Kind. Dies belastet oder verhindert die Ich-Findung, die Entwicklung des Selbst-Ausdrucks, die Inkarnation der Ich-Originalität des Kindes.

Dieser seelische Prozess im Kind ist auch dann möglich, wenn der verachtete Mensch schon verstorben ist, bevor dieses Kind geboren wurde. Das Kind spürt unbewusst in der Seele eines Elternteils die Verachtung gegenüber einem anderen Menschen, auch gegenüber einem schon Verstorbenen.

 

Das Kind ist „Kind Gottes“ von Anbeginn seines Daseins. Es kommt in diese Welt mit einer „göttlichen“ Wahrnehmung und Unterscheidungsfähigkeit für:
- Achtung und Verachtung,
- Zugehörigkeit oder Ausschluss aus der Gemeinschaft,
- die Möglichkeit oder die Verweigerung sich auszudrücken,
- die Möglichkeit der Inkarnation oder Verweigerung der geistig-seelischen Innenwelt
- sowohl
  für sich selbst wie auch für nahe Verwandte.

 

Wenn das Kind spürt, daß es selbst keine Möglichkeit hat, sich zu inkarnieren, kann es sich wieder aus der Welt verabschieden, also sterben, oder aber auch mit einem ungewöhnlich starken Trieb zur Selbsterhaltung und Selbstbehauptung sein Leben beginnen und so die Inkarnation seines Ichs erzwingen.

 

Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)

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