Allein um der Liebe willen

 

In den Tagen der Kreuzzüge,
da König Ludwig die Stadt Damaskus belagerte,
traf ein Geistlicher der Franken

zwischen der Stadt und dem Lager eine Frau,
die in einer Hand ein Becken mit glühenden Kohlen,
in der anderen ein Gefäß mit klarem Wasser trug.

 

„Was willst du tun mit diesem Wasser in deinem Gefäß
und was mit der Glut deiner Kohlen?“ frage der Priester.

 

„Ich trage sie“, erwiderte die Frau,
„um mit der Glut zu verbrennen das Paradies
und mit dem Wasser zu löschen die Flammen der Hölle,

 

damit die Menschen künftighin
Gott lieben und einander dienen mögen
nicht in Hoffnung auf einen Lohn
oder aus Furcht vor Strafe,
sondern einzig und allein um der Liebe willen.“

 

(Quelle unbekannt)

Worte des Lebens

 

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