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Die verborgenen Muster der Macht im theologischen Diskurs

(„About them without them“)

 

Thesen aus dem Pressebericht der

Antrittsvorlesung von Pastoraltheologin Prof. Dr. Ute Leimgruber

am 04.12.2019 an der Kath Fakultät der Universität Regensburg

 

Die Frage nach Macht und Autorität in der Kirche darf nicht marginalisiert werden, sondern muss „offensiv und kreativ“ angegangen werden.

Die Frage nach Macht in der Pastoraltheologie ist wenig eindeutig, aber aktuell und brisant. Kirche und Theologie müssen sich mit der Machtfrage auseinandersetzen.

Es ist wichtig, dass man sich selbst, sein Handeln und seine Vorstellungen im Hinblick auf Machtbeziehungen hinterfragt.

Indem man für jemanden spricht, bringt man ihn zum Verstummen.

Wenn Kirchenverbände oder karitative Einrichtungen zu Spenden für benachteiligte Gruppen aufrufen – fehlt oft die Stimme der Betroffenen selbst: „about them without them“

Indem Personen unter verallgemeinernden Gruppenbegriffen – die Armen, die benachteiligten Frauen – zusammengefasst würden, nehme man ihnen ihre Individualität und ihre Stimme. Dabei werden die Marginalisierten fremdbestimmt und somit sei dies „ein weiterer machtvoller Akt der Unterdrückung“.

In der Arbeit für die Unterdrückten, sollte nicht für sie gesprochen werden, sondern vielmehr das Ziel verfolgt werden, den „subalternen Raum“ aufzulösen. Dies ist eine notwendige Aufgabe und Herausforderung für eine machtsensible und gegenwärtige Pastoraltheologie.

Es ist wichtig, dass gleichermaßen weibliche und männliche sowie europäische und nicht-europäische Stimmen zu Wort kommen.

Die Kirchen müssen Räume bieten, in denen diskutiert werden kann, wer mitdiskutiert und wie die Bedingungen dafür sind, an der Diskussion als wer genau teilzunehmen. Es sollte nach der Maxime „nothing about us without us“ gehandelt werden.

Dabei sei auch zu bedenken, dass Personen, die nicht gesehen werden, das Menschsein abgesprochen wird.

Die Theologie ist keine „neutrale wissenschaftliche Disziplin“:
Die „verborgenen Muster“ der Machtausübung sind mithilfe der postkolonialen Theorie im theologischen Diskurs zu suchen.

Ein Perspektivwechsel muss eingefordert werden: man muss sich mit den eigenen Privilegien auseinandersetzen.

Pressebericht: https://www.uni-regensburg.de/pressearchiv/pressemitteilung/1039494.html

 

Zusammenstellung der Zitate und Formatierung von Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de )