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Offener Brief an Kardinal Rainer Maria Woelki

 

Zitat von Bischof Wilmer:
„Der Missbrauch von Macht steckt in der DNA der Kirche.“

 

 

Sehr geehrter Herr Kardinal,

 

der Aussage von Bischof Wilmer „Der Missbrauch von Macht steckt in der DNA der Kirche“ (Kölner Stadtanzeiger – online vom 13.12.2018) haben Sie heftig widersprochen (domradio.de vom 21.12.2018). Sie müssten aus der Kirche austreten, wenn dies so wäre.

 

Nun hat Bischof Wilmer nicht gesagt, dass der Missbrauch von Macht in der DNA des Christentums steckt, sondern in der DNA der Kirche – und er meinte sicher damit Strukturen der Kirche, die sich geschichtlich entwickelt haben und keineswegs immer der Botschaft Jesu entsprechen.

Diese geschichtliche Last müssen wir alle tragen, aber es liegt vor allem in der Verantwortung der Bischöfe diese Last so zu ändern, dass die kirchlichen Strukturen und die Kirche insgesamt mehr der Verwirklichung der Botschaft Jesu dienen.

 

Wenn wir das Autoritätsverständnis und die Autoritätspraxis Jesu bedenken, wie sie uns die Evangelisten überliefert haben, kann man jedenfalls krasse Gegensätze zum Autoritätsverständnis und zur Autoritätspraxis der derzeitigen Kirche feststellen.
(Ausführlicher: >>>
)

 

Aber dies ist sicher trotzdem kein Grund für einen Bischof aus der Kirche auszutreten, aber alles zu unternehmen, dass der Missbrauch von Macht in Zukunft nicht mehr in der DNA der Kirche steckt.

 

In aller Demut erlaube ich mir, Ihnen nach Jahrzehnten reflektierter Seelsorge meine „Zehn notwendigen Schritte für eine zeitgemäße Glaubens- und Kirchenreform“ zur Kenntnis zu geben (Siehe Anhang >>>).

 

Ohne eine große Synode – wohl am besten als europäische Kontinentalsynode – kann ich mir die Aufarbeitung des gewaltigen Reformstaus in der derzeitigen Kirche nicht vorstellen.

Neben den aktuellen Skandalen am beschämendsten ist für mich, dass das Problem der „Säkularisierung“, das von der biblisch-christlichen Botschaft entscheidend angestoßen ist, in Kirchenkreisen nicht verstanden erscheint und nicht positiv gestaltet wird, sondern meist nur als Feindbild wahrgenommen wird. (Siehe dazu >>> )

Es läge in meinen Augen primär in der Verantwortung der europäischen Kirchen, dieses Thema, das als „Problem“ sich nun immer stärker von Europa aus auf die ganze Welt ausbreitet, konstruktiv aufzuarbeiten.

 

Mit herzlichen Segenwünschen
Manfred Hanglberger

Pfarrer und Familientherapeut (i.R.)

www.hanglberger-manfred.de

 

 

 

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