Lorenz Zellner

 

Schöpfung als Basis-Evangelium

Überlegungen für eine zeitgemäße Schöpfungstheologie

„Und es war sehr gut“ (Gen 1,31)

 

(S. 34 - 49 im Buch „Ich bin auf den Grund gegangen – aber nicht zugrunde“)

 

 

Inhalt

 

Vorüberlegung                                                                                                  2

Was ein Mathematiklehrer anstoßen kann                                                        3

Wie sich ein großer Theologe am Ende seines Lebens äußert                          4

Was ein Astrophysiker vermitteln kann                                                            6

Schöpfung ist Sprache                                                                                       6

Schöpfung braucht Experten und Exegeten                                                       8

Schöpfung bedeutet auch: Vollendete Tatsachen                                              9

Vollendete Tatsachen sind anzuerkennen und zu würdigen                            10

„Kein Schöpfungsbedarf“ bzw. „Nicht zu viel des Guten!“                            11

Vergötzung und Verfallenheit                                                                          12

Ein Bewusstsein von dem, was fehlt, wecken und wachhalten                        13

 

Zusammenfassung                                                                                            13

1. Zusammenführung von Schöpfungsoffenbarung und Schriftoffenbarung    14

2. Auch der „Text der Welt“ ist Aufgabe der Theologie                                  14

3. Schöpfungstheologie bedeutet neue Nahrung für die Theologie                  15

4. Schöpfungstheologie sorgt für eine neue Freundlichkeit                             15

5. Schöpfungstheologie fördert Frömmigkeit, Staunen und Anbetung             16

 

Anmerkungen                                                                                                    16

 

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Vorüberlegung

 

Die Bibel gibt nicht Antwort auf alle Fragen. Sie kann das auch nicht. Wie wunderbar und tröstlich ist es unter diesen Umständen, dass heute immer mehr verstanden wird, dass es auch eine Schöpfungsoffenbarung gibt, dass die Christusoffenbarung auf der Schöpfungsoffenbarung als der Basisoffenbarung aufbaut, oder anders ausgedrückt, dass die Christusbotschaft in eine Welt gekommen und auf eine Wirklichkeit gestoßen ist, die nach bester Theologie die Uroffenbarung Gottes darstellt. „Die Schöpfung ist die erste der Offenbarungstaten Gottes“, sagt der Katholische Erwachsenenkatechismus (1). Und noch etwas kommt hinzu: Die Christusbotschaft ist auf eine Geistigkeit gestoßen, auf Weltdeutungen und deren Begrifflichkeit, die - geschichtlich gewachsen - dem Judentum, dem Hellenismus und einigen weiteren Strömungen entnommen sind. Sie war auf diese irdischen Wirklichkeiten angewiesen, auf das Faktum der Schöpfung und auf die Sprache und Geistigkeit eines Kulturraumes, sie hat beides benutzt, ihre Botschaft auf beides gebaut und sich über die Schöpfung und deren bereits vorhandener geistiger Aneignung verständlich gemacht. Die biblische Offenbarung ist in keinen luft- und begriffsleeren Raum eingegangen.

 

Weil nun nach kirchlicher Auffassung beides von Gott kommt, die Schöpfungsoffenbarung und die in eine bestimmte Denk- und Sprachwelt hineingeborene Wortoffenbarung, darf einerseits nichts aussortiert und weggelassen werden, und andererseits muss beides notwendigerweise zusammenpassen und widerspruchsfrei in Einklang zu bringen sein. Um dieses Verhältnis der Basisoffenbarung „Schöpfung“ zur Christus- bzw. Schriftoffenbarung, um deren Übereinstimmung bzw. deren Einklang, aber vor allem um die Charakterisierung beider Offenbarungen als „Evangelium“, als „frohe Botschaft“, als „gute Nachricht“ geht es mir hier in diesem Beitrag. Ich möchte dabei vor allem auch das Großartige und Wunderbare herausstellen und würdigen, was wir Menschen bereits durch die Schöpfung empfangen haben. Über viele Sachverhalte der Wirklichkeit und des Lebens gibt uns ja – wie gesagt - die biblische Offenbarung keine Antwort. Dann muss man eben die Schöpfung abklopfen bzw. lernen, den „Text der Welt“ zu lesen. Auch bei religiösen Menschen gibt es heute eine verstärkte Rückfrage nach grundlegenden Sachverhalten innerhalb der Schöpfung. Diese ist immer mehr ein offenes Buch geworden, das uns zeigt, dass auch in der Wirklichkeit, wie sie ist, die Ideen Gottes abgelegt sind, und dass hier die Absichten Gottes enthalten und erschließbar sind. So ist zum Beispiel die Erhellung der menschlichen Existenz durch seriöse Forschung – für mich seriöse „Schöpfungsexegese“ – nicht mehr aufzuhalten. Wissenschaftliche Anthropologie, systembezogene Psychologie, Beziehungsforschung, Traumaforschung, Neurobiologie, Gehirnforschung, Genforschung, Soziologie, Sozialwissenschaften, Kosmologie etc. haben heute Daten auf den Tisch gebracht, die – bei denen, die es hören wollen – für so manche größere Klarheit über uns Menschen und die Logik unseres Seins gesorgt haben. Und als wichtiges Nebenprodukt hat sich immer mehr herausgestellt, dass man der Wucht der Sachen, dass man der Wirklichkeit und ihrer Logik kein Schnippchen schlagen kann! Kosmologische und anthropologische Grundfragen werden heute neben der Schriftoffenbarung vor allem auch über die Schöpfungsexegese angegangen. Hier steht auch für Theologen ein großes Fenster offen. Im Studium der Schöpfung kann sich manche mangelhafte Sicht auf die Dinge klären. Und manche Schöpfungsvergessenheit kann korrigiert werden. Th. W. Adorno hat vor Jahren den Satz in unseren Denkraum gestellt: „Es gibt kein wahres Leben im falschen“ (2). Martin Mittermeier hat den Satz popularisiert: „Es gibt kein richtiges Sich-Ausstrecken in der falschen Badewanne“ (3). Lassen Sie, liebe Leserinnen und Leser, lassen Sie es mich auch ganz banal sagen, bezogen auf mein Thema: Die Schöpfung ist, wie sie ist, eine Basiswirklichkeit. Sie kann ebenso wenig wie eine Badewanne „ausgezogen“, sie kann weder verlängert noch verkürzt, sie kann nicht gebogen oder verbogen werden. Sie muss, wie vom Schöpfer gedacht, als Boden und Basis, als Wanne, als Gefäß anerkannt und angenommen werden. Christusoffenbarung kann sich nur innerhalb der Möglichkeiten und Grenzen der Schöpfungsoffenbarung „ausstrecken“. Das ist ihr Raum. Das ist ihr Behälter. So gibt es auch keine richtige Christologie und auch keine richtige Nachfolge Jesu in einer falschen Kosmologie bzw. Anthropologie. Auch den Text der Schrift kann man nur auf der Basis des Textes der Schöpfung und der geschöpflichen geistigen Verfasstheit des Menschen lesen. Darum müssen wir notwendigerweise auch die Offenbarung der Schöpfung immer besser und genauer „entschlüsseln“, um sie korrekt in unser Glaubensbewußtsein bzw. in unsere Glaubenspraxis einarbeiten zu können.

 

Was ein Mathematiklehrer anstoßen kann

 

Vor 50 Jahren hat einer meiner Lehrer, Dr. Norbert Bundscherer, Mathematiker und Physiker am Humanistischen Gymnasium in Landshut, ein Buch veröffentlicht, das von seiner naturphilosophischen Thematik her auch heute noch überaus aktuell und anregend ist. Der Titel lautete: „Moderne Naturwissenschaft und christlicher Glaube“ (4). Norbert Bundscherer war ein Lehrer, der den Offenbarungstext der Welt lesen und der – ohne die Bedeutung Jesu und der Schriftoffenbarung zu mindern – wunderbar darlegen konnte, was die Menschen bereits durch die Schöpfung empfangen haben. Solches Denken war damals für mich, das kann ich gerne zugeben, noch weitgehend Nebensache. Heute ist das anders. Wenn ich zurückschaue und in dem oben angeführten Buch nachlese, steht mein Lehrer heute als ein Mann da, für den Weltwissen und Offenbarungswissen, Vernunft und Glaube keinen Gegensatz bedeuteten, sondern sich im Gegenteil wunderbar ergänzen konnten. Nur ganz leise bin ich damals von einer Denkwelt berührt worden, die christliche Religiosität so versteht, dass diese erstens den Fakten und Tatsachen der Schöpfung zugeordnet ist, dass es also christliche Religion ohne den Schöpfungsboden unter den Füßen nicht geben kann, und dass zweitens eine sich auf Christus beziehende Religion für viele Menschen nur dann eine Überzeugungs-, Anziehungs- und Innovationskraft besitzt, wenn sie eine denkende Religion ist. Denn ihr Boden, die Schöpfung, ist logisch und wir Menschen sind denkfähig und zum Denken herausgefordert. Zur Vertrautheit mit dem Evangelium Jesu Christi muss bei den Jüngern Jesu  also auch eine Vertrautheit mit der Schöpfung und ihren Bedingungen und hier besonders eine Vertrautheit mit einer der größten Entwicklungen und Gaben der Schöpfung, der Vernunft, hinzukommen. Ohne „Erdung“ scheint jede Religion abzuheben und schließlich zu verdunsten bzw. ohne Geistigkeit und Verstand wird sie vom Erdboden verschwinden. Manche kirchliche Events der letzten Zeit waren – vorsichtig gesagt – stark in Gefahr, Luftnummern zu werden und zu bleiben - statt sich an die Denkwelt und die Freuden und Hoffnungen, die Trauer und die Ängste der Erde und der Menschen von heute anzuschließen. Anderes ist wieder von so geringer geistiger Substanz, dass es schnell vom Winde verweht wird.

 

Ich kann mir nun gut vorstellen, dass die Theologie an Substanz und Zugänglichkeit gewinnen, dass sie wieder mehr Biss und Köstlichkeit erreichen würde, wenn sie zeigen könnte, dass sie noch mehr in der Tasche hat als bisher ausgespielt wurde. Es gilt nur, das Paket aufzuschnüren, das „Schöpfungsoffenbarung“ heißt. So schwer dürfte dies ja auch nicht sein, denn in der Schriftoffenbarung gibt es vom Buch der Weisheit bis zum Römerbrief genügend Einladungen, solches zu tun. Und in der Tradition der Kirche war gute Theologie meist auch ein Sammelbecken für Schöpfungserfahrungen und Jahrhunderte lang ein Hort der Naturwissenschaften, bis bedauerlicherweise die Naturwissenschaften auswanderten und sich mehr und mehr von der Theologie entfernten – und umgekehrt! Meinem Lehrer Norbert Bundscherer gebührt mit manch anderen der vorkonziliaren Zeit das Verdienst der Inspiration und des Brückenbauens. Nicht nur er war beunruhigt über den Jahrhunderte währenden Streit und Leerlauf, der die Schriftoffenbarung immer höher aufwertete und die Schöpfungsoffenbarung trotz starker kirchenamtlicher Aussagen kaum mehr thematisierte. In seinem Buch und in seinen „Vorlesungen“ für uns Gymnasiasten setzte Norbert Bundscherer neue Zeichen. Auch ein Romano Guardini hatte schon Jahrzehnte vorher aus theologischen Gründen und nach persönlichen Erfahrungen die Forderung an sich und seinesgleichen ins Gespräch gebracht, die Schöpfung in ihrer eigentlichen Wahrheit zu sehen. Welch sublime Kritik und welch aufmerksamer Fingerzeig für die immerhin noch zahlenmäßig gut bestückte „Denkabteilung“ der Kirche.

 

Wie sich ein großer Theologe am Ende seines Lebens äußert

 

Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle Karl Rahner. Als „Hörer seines Wortes“, d.h. als Hörer seiner Vorlesungen vor 50 Jahren in Innsbruck habe ich nur wenig von seiner hohen Theologie verstanden. Aber als Hörer bzw. Leser des „Schlusswortes“ seines Lebens mit der Überschrift „Erfahrungen eines katholischen Theologen“ (5) alles. Rahner verblüffte mit der Ehrlichkeit und (oft so seltenen) Einsichtsfähigkeit des Alters die ihm zuhörenden Freunde einige Wochen vor seinem Tod in seinem letzten großen Redebeitrag mit einem Plädoyer für das „Ausschöpfen“ der Schöpfungsoffenbarung. Er beklagte zunächst die bestehende „Inkongruenz (Nichtübereinstimmung, Widersprüchlichkeit, Anm. d. Verf.) der Theologie mit den übrigen Wissenschaften“ (6) und präzisierte dann sehr selbstkritisch, dass er „von dem, was in allen Wissenschaften, aber auch in allen anderen Äußerungen der Dichtung, Musik, bildenden Kunst und sogar der Menschheitsgeschichte überhaupt an Erfahrung und Wissen vom Menschen präsent ist, nur einen entsetzlich kleinen Teil wirklich erfahren habe und weiß“ (7), obwohl er „als Theologe eigentlich das alles wissen müsste“ (8). Und dann fuhr er fort: “Wenn ich als Theologe nicht eigentlich mit einem abstrakten Begriff von Gott frage, sondern ihn selber anzielen will, dann dürfte mir schlechterdings nichts von dem uninteressant sein, wodurch er sich als Schöpfer der Welt, als Herr der Geschichte geoffenbart hat“ (9). Der nächste Schritt ist dann für Rahner nur eine Frage der Logik: „…dann kann ich mein Interesse gar nicht auf die Schrift allein begrenzen, dann ist alles, wodurch sich Gott in der Welt der Kreaturen vernehmen ließ, für mich interessant, und zwar gerade auch für den Theologen als solchen…“ (10). Schließlich trieb der größte Theologe des 20. Jahrhunderts seine Kritik und  Selbstkritik auf die Spitze: „Aber von all dem, was ich darum gerne wissen würde, weiß ich fast nichts, alle menschlichen Erfahrungen in allen Wissenschaften, Künsten und Geschichtsereignissen reden für den Theologen von Gott und der einzelne Theologe weiß fast nichts von diesen Erfahrungen. Darum ist seine Theologie bei allem existentiellen Engagement, auf das man sich gerne beruft, so abstrakt, so blutleer, so fern von dem, was zeigt, was die Welt und der Mensch sind … Aber jedes Mal, wenn ich irgendein Werk irgendeiner der modernen Wissenschaften aufschlage, gerate ich als Theologe in eine nicht ganz gelinde Panik. Ich weiß das Allermeiste von dem, was da geschrieben steht, nicht und ich bin sogar meistens außerstande, genauer zu verstehen, was da zu lesen ist. Und so fühle ich mich auch als Theologe irgendwie desavouiert“ (11) (bloßgestellt, Anm.d.Verf.). Und Rahner weiter: „Die blasse Abstraktheit und Leere meiner theologischen Begriffe kommt mir erschreckend zum Bewusstsein. Ich sage: die Welt ist von Gott geschaffen. Aber was Welt ist, davon weiß ich fast nichts und darum bleibt auch der Begriff der Schöpfung seltsam leer“ (12). Für die Zukunft mahnte Rahner schließlich eine Theologie an, „die überall zuzuhören versucht und von überall her lernen will“ (13). Er meinte damit konkret und beispielhaft: „Wie könnte man heute Theologie anders treiben als in einer möglichst breiten Konfrontation und möglichst breitem Dialog mit all der heute ungeheuer differenzierten Vielfalt anthropologischer Wissenschaften“ (14). Rahner war zutiefst überzeugt von der „Verträglichkeit“ von Theologie und den übrigen Wissenschaften und erhoffte sich zum Schluss seiner Darlegungen, dass „der unvermeidliche Streit der Wissenschaften untereinander und mit der Theologie doch umfasst wäre von jenem Frieden, der unter denen herrschen kann, die alle, jeder in seiner Weise, das Geheimnis ahnen und erleiden, das sie Gott nennen“ (15). Kardinal Lehmann ging leider bei der Kommentierung dieses kompakten Aufsatzes auf dieses wie ein Testament klingendes Bekenntnis Karl Rahner´s nicht ein, obwohl Rahner in seinen späten Lebensjahren noch rechtzeitig klar zu verstehen gab, dass Theologie – wie oben gesagt - mehr in der Tasche hat als nur Schriftoffenbarungswissen. Sehr schön nachgeholt hat das, was Kardinal Lehmann versäumt hat, Herbert Vorgrimmler in seiner Würdigung der Spiritualität und Mystik Karl Rahner´s. Er schreibt: „Es gibt also vor der amtlichen Offenbarung, nämlich vor der kollektiven Einigung einer Gruppe auf die Inhalte einer Gottesoffenbarung, eine grundlegende und so wiederum nichtelitäre, nicht exklusive Basis-Offenbarung bei allen, für alle, in allen“ (16). Vorgrimmler zitiert dann den einfachen Seelsorger Rahner, wo dieser ausführt, diese grundlegende Gottesoffenbarung ereigne sich meist „am Material des normalen Lebens, dort also, wo Verantwortung, Treue, Liebe usw. absolut getan werden“, „auch dort, wo sie“ (diese Gottesoffenbarung – Anm.d.V.) „sich sagt: ich tue eigentlich nichts anderes als die manchmal banalen, manchmal beschwerlichen Pflichten meines Alltags, und sonst ereignet sich bei mir nichts“ (17).

 

Was ein Astrophysiker vermitteln kann

 

Leider bleibt die Schöpfungstheologie als Eröffnung der Absichten, Einladungen und Grundordnungen Gottes immer noch meist den seriösen Naturwissenschaftlern überlassen. Gott sei Dank gibt es diese! Ihr Beitrag – ich könnte viele Namen nennen - ist nicht hoch genug einzuschätzen. Mir hat es neben vielen Anderen besonders Harald Lesch angetan. Wenn ich z.B. seine Bücher lese - etwa „Kosmologie für Fußgänger“ (18) bzw. „Kosmologie für helle Köpfe“ (19) - oder ihn in „Bayern alpha“ sehe und höre, dann ist dies – ohne dass Lesch diesen Anspruch erhebt – manchmal beste Theologie, manchmal Meditation, manchmal dezente Verkündigung und manchmal Gebet. Doch das nur nebenbei. Denn in der Hauptsache geht es mir ja darum, darauf hinzuweisen, dass die Theologenschaft, die Denker der Religionen und der Kirchen, noch auf gute Karten zurückgreifen könnten, wenn sie die Vorgaben der Schöpfung ebenso wie die Schriftoffenbarung als grundlegendes und Dasein erhellendes Wort Gottes, als Evangelium verstehen und an den Mann bzw. an die Frau bringen könnten. Diesem Anliegen will ich mit den folgenden grundlegenden Gedanken dienen.

 

Schöpfung ist Sprache

 

Modernes wissenschaftliches Denken sieht die Wirklichkeit primär unter dem Informationsaspekt. Das heißt: Wirklichkeit ist Sprache, Aussage, zeichenhafte Äusserung. Wirklichkeit will gehört werden. Wirklichkeit im Großen wie im Kleinen ist „offen“, lesbar, hörbar, einsehbar, verstehbar, intelligibel, ausschöpfbar. Das Gegebene ist licht und transparent, es begegnet uns in einer geistigen Struktur, es bietet sich an als nachdenkbar, verstehbar, mitteilbar usw. Und es ruft gewissermaßen nach Offenlegung, nach Entzifferung, nach Verstehen, enthält also auch einen Informationsappell: “Schöpf mich aus“! Die Wirklichkeit sich vor Augen halten ist wie „Daten lesen“. Dieses Lesen ist oft schwer, kann ungenau sein, kann daneben gehen, ist aber grundsätzlich möglich. Und es ist lebensnotwendig. Denn der Logos der Wirklichkeit muss erhoben und erfasst werden, damit wir uns in unserer Welt bewegen und in ihr bestehen können.

 

Modernes wissenschaftliches Denken favorisiert den Verstand und hält ihn in der Lage, den Gehalt der Wirklichkeit in vielen Ansätzen und Anläufen zu erschließen, das Erschlossene zu vertiefen und Wahrheit zu finden – selbst wenn das Gegebene nach dem großen Albert Einstein eine so „überlegene Vernunft“ offenbart, „dass alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens dagegen ein gänzlich nichtiger Abglanz ist“ (20). Trotzdem gilt die Auszeichnung der Vernunft, das Sein nachdenken zu können und seine Logik für den Lebensvollzug zu nutzen. Wir sind fähig, die Botschaft der Welt zu lesen und die Sprache der Dinge zu verstehen. Wir sind begabt, über Versuch, Erfolg und Irrtum die Welt zu entziffern, dahinter zu schauen, Zusammenhänge zu erkennen und immer wieder Neues und Überraschendes ans Licht zu bringen oder aus Logik und Unlogik Vermischtes zu enttarnen. Für diesen Zweck sind Menschen dialogische und kooperationsfähige Wesen und müssten sich eigentlich nicht als Einzelkämpfer beweisen.

 

Ich glaube, diesen meinen vorausgegangenen Grundanmerkungen kann sich die gängige Theologie jederzeit leicht anschließen. Sie hat ja an vielen Stellen der Schrift und besonders in Röm 1,20 (21) genügend Hinweise auf die Wertschätzung der offenbarenden Struktur der Schöpfung und der Geistigkeit des Menschen. Paulus steht für eine Sicht, die in ihrer Reichweite und Tiefe einmalig ist: Schöpfung ist Offenbarung Gottes, Entäußerung, Kleid, Abglanz Gottes, Zeichen für Gott, Erkenntnisweg zu ihm, erschließbar für unseren Verstand. Der geheimnisvolle verborgene Gott kann nach Paulus mittels des Verstandes über die Schöpfung genügend gut wahrgenommen werden. Und der Mensch kann nachdenken, was mit der Schöpfung noch gemeint ist: Gabe Gottes, Gegebenes, Geschenktes, Heil und Heilung für uns Menschen. Diese Gabe ist ebenfalls über unsere Geistigkeit erschließbar. Das Schöpfungsgut lädt direkt dazu ein, es zu verstehen, seine Wahrheit zu finden und für ein gelingendes Leben zu verwenden. Das ist ja die wahre Auszeichnung der Schöpfung, dass sie uns einerseits Gott zu unserem Wohl und zu unserem Heil zugänglich macht, andererseits aber auch in ihrem Gehalt, in ihrem Sinn, in ihrer Bedeutung zugänglich und erschließbar ist, dass also auch die Sprache der Dinge zu unserem Wohl und Nutzen verstanden werden kann.

 

Zusammenfassend ist zu sagen: Die Botschaft der Schöpfung ist der Theologie und den übrigen Wissenschaften gleichermaßen anvertraut. Echtes Wissen ist fächerübergreifend mitteilbar. Theologie kann nur gewinnen, wenn sie das Werk ihres Gottes und dessen Logik und Botschaft sich zugänglich macht, versteht und benutzt – und wenn sie die Arbeit der säkularen Wissenszulieferer hoch achtet und sich ihrer bedient.

 

Schöpfung braucht Experten und Exegeten

 

Im Bezug auf unsere Wirklichkeit braucht es das Ringen um das rechte Verstehen. Hoher Denkbedarf und hohe Denkleistung sind angesagt, um zu begreifen, was die Dinge wirklich sind und warum sie so sind, wie wir sie vorfinden. Denn weder die Menschheit als Ganze noch die einzelnen Menschen, weder die Wissenschaften noch die Religionen haben am Anfang bzw. im Laufe der Zeit feste Verstehens- und Bedienungsanleitungen für das Weltgeschehen in die Hand gedrückt bekommen. Die Menschheit muss selber lernen, wie sich die Welt ver-„steht“ und wie das Leben „geht“. Aber sie ist begabt, über Versuch, Erfolg und Irrtum, dialogisch und kooperativ Wahrheit zu suchen und zu finden. Persönlich empfinde ich eine starke Faszination und Zuneigung für sachorientierte Wissenschaften und für ihr Fach verstehende Wissenschaftler. Ich habe einen jungen Astrophysiker kennen gelernt und einiges erfahren, wie dezent und sensibel auf seinem Fachgebiet Schöpfung abgeklopft und gelesen wird. Das geht es um Fragen wie: Was gibt eine vorgefundene Wirklichkeit an Informationen her? Was ist drinnen? Was dringt aus dem Innen nach Außen? Was ist zu erfassen? Was ist zu entdecken? Welche Daten sind zu lesen? Wie passt das alles zusammen? Und: Welche Potenzen, aber auch welche Herausforderungen stecken in den Tatsachen? Wie weit darf man gehen? Wo und wann wird es kritisch? Wo kommt man nicht weiter? Wo stockt es? Wo muss man aufhören? Manchmal bin ich von der Demut überrascht, die ich bei seriösen Wissenschaftlern finde, wenn z.B. Harald Lesch zugibt: „Mit der Dunklen Energie ist das Universum noch geheimnisvoller geworden, als es ohnehin schon war“ (22). Und weiter: „Für die Wissenschaft ist das natürlich eine äußerst unbefriedigende Situation“ (23). Dann tut aber auch wieder der gesunde, aber demütig gebliebene Stolz gut, wenn z.B. der Nobelpreisträger Sir Tim Hunt diesen Stolz auf den Satz herunterspielt: „Das Leben ist ziemlich geheimnisvoll, aber immerhin schon wesentlich weniger als es einmal war“ (24).

 

Sowohl in ihren Einsichten wie auch in ihrer Bescheidenheit sind unzählige Wissenschaftler für mich ganz wichtige Exegeten der Schöpfung – wir brauchen sie und wir brauchen sie auf allen Gebieten, egal ob es sich um das menschliche Gehirn, den unendlichen Kosmos, die Rätsel der Genetik, die sozialen Beziehungen, die lange vernachlässigte Psyche oder die überfavorisierte Materie handelt.

 

Jede Religion täte in meinen Augen gut daran, sich dem Appell der Wirklichkeit und dem meiner Meinung nach aller Wirklichkeit innewohnenden – man kann es ruhig so sagen - göttlichen Logos zu stellen. Das heißt: Religionen müssen Exegeten, Ausleger, Experten ausbilden bzw. sich solcher versichern, um zu verstehen, was in der Schöpfung steckt, was uns dient, welche Wunder sich zeigen, aber auch welcher Schrecken sich einstellen kann, wenn man lernunwillig ist oder wenn Grenzen überschritten werden. Religionen brauchen inspirierte, umgetriebene und bewegte, aber auch kritische Menschen, Erneuerer und Reformatoren, denn die Schöpfung ist immer wieder auch falscher Wahrnehmung, Unverständnis, plakativen Entwertungen und ideologischen Überhöhungen ausgesetzt. Meine Kritik betrifft Gläubige und Ungläubige. Man erinnere sich an manche Grenzüberschreitungen von Wissenschaftlern und Forschern, etwa an ihre Eingriffe in die Erbsubstanz des Menschen. Oder man denke an das undifferenzierte theologische Gerede von der „neuen Schöpfung“ und das damit verbundene Zurückdrängen der guten „alten Schöpfung“. Kierkegaard hat einst nicht grund- und gedankenlos die „Rückgewinnung des Endlichen“ angemahnt – andere Besorgte ebenso eindringlich die „Rückkehr zum Elementaren“. Auch Nietzsche´s „Bleibt der Erde treu“ (25) muss für religiöse Menschen ein kostbares Wort bleiben.

 

Menschliche Vernunfterkenntnis ist natürlich immer unvollständig und stets kritisch zu begleiten. Sie kann auch in die Irre gehen oder stecken bleiben. Doch hier ist sie in guter Gesellschaft: Auch die Hl. Schrift und die Schriftexegese sind in vielen Fällen nicht eindeutig. Da muss man ehrlich sein. Aber Gott sei Dank erweisen sich die Wirkungsgeschichte unserer Erkenntnisse und unserer Handlungen bzw. die sich einstellende Symptomatik oder die sich ergebenden Folgen, wenn etwas nicht stimmt, immer als Chance und Einladung zur Korrektur und Umkehr. Denn auch in Störungen und Symptomen meldet sich eine größere Führung zu Wort, meldet sich bzw. revolutioniert die der Schöpfung innewohnende Ordnung und Logik. Dann muss man eben inne halten, seine Intelligenz in Frage stellen und einen neuen Anlauf machen. Wer der Schöpfung begegnen will, der muss lernen, immer wieder lernen, damit ihr Sinn erfasst und gelebt werden kann. Dann kann die von religiösen Menschen immer wieder besungene Freude an Gott auch zur Freude an der Schöpfung werden und zu einem wahren Vergnügen führen, die Schöpfung so richtig „auszuschöpfen“.

 

Schöpfung bedeutet auch: Vollendete Tatsachen

 

Mit der ihn umgebenden und ihm inne wohnenden Wirklichkeit, religiös gesprochen mit der Schöpfung, ist der Mensch vor „vollendete Tatsachen“ gestellt worden. Es ist weitgehend eingebettet in eine nicht der Beliebigkeit preisgegebene Wirklichkeit und einen im Großen und Ganzen klaren Schöpferwillen. Er ist eingelassen in eine Apriori-Größe, die er nicht folgenlos verlassen bzw. außer Acht lassen darf. Es gibt Größen, es gibt Tatsachen, die nicht zur Disposition stehen. Ich habe schon in Kapitel 2 darauf hingewiesen. Es gibt bei allen Freiräumen, die wir auch haben, feste Fundamente und tragende Säulen, feste Bauelemente, eindeutige Strukturen, klare Rhythmen usw. Es gibt Dinge, die uns binden, denen unsere innersten Absichten, auch unser guter Wille egal sind. Wir können keine neuen Grundwirklichkeiten schaffen – an der gesetzten Wirklichkeit kommt keiner vorbei – bei allem Liebäugeln, immer wieder in das gegebene „Gehäuse“ der Wirklichkeit einzugreifen. Für mich als religiösen Menschen hat Gott das Maß gesetzt, er hat die Logik begründet, er hat die „Instrumente des Seins“ gestimmt. Die Zustimmung dazu und dieses „Anerkennen, was ist“ (26) muss heute zu einer nicht nur profanen Pädagogik des „Zur-Welt-Kommens“ (27) gehören.

 

Nach bester Kosmologie hat so alles Geschaffene seinen Platz in der „Familie“ der Schöpfung. Nichts Wesentliches ist beliebig, austauschbar, abstellbar, ersetzbar. Nichts und niemand dürfen fehlen. Es ist wie im Gleichnis Jesu von den 99 Schafen und dem einen Schaf. Wenn nur eines fehlt, leidet das Ganze (28). Deshalb dürfen auch Menschen als „Hirten der Schöpfung“ nichts ausschließen, geschweige denn außer Acht lassen. Nichts darf in Verstecke abgeschoben oder verdrängt werden. Schöpfung muss und darf als Ganzes genommen und muss und darf in allen Bereichen enthüllt werden. Auch wenn jemand wie ich beruflich primär mit dem Schweren und den Bruchstellen des Lebens befasst ist, bleibe ich bis heute bei der Einschätzung: Die „vollendeten Tatsachen“ der Schöpfung sind Orte des Sinns, des Logos, der Wahrheit, der Ordnung, durchdacht, stimmig, Faszination und Respekt einflößend. Hier treffe ich mich mit dem Psalm 104 (29), der abgesehen vom dem knurrigen Schlussvers ein einziger Lobgesang auf die Schöpfung und den Schöpfer ist. Und ich treffe mich mit nicht nur forschenden, sondern auch staunenden Wissenschaftlern, wenn sie ihr Fachgebiet überschreiten und genuin religiös mit großer Ehrfurcht von der ihnen zugänglichen Wirklichkeit und deren Logik sprechen - und immer wieder auch auf das gute Wort „Gott“ zurückgreifen und sich auf sein Schöpfertum beziehen. Ich verweise hier bereits auf das diesbezügliche Kapitel 9.

 

 

Vollendete Tatsachen sind anzuerkennen und zu würdigen

 

Was als Aufgabe bleibt bzw. ansteht: Religiöse Menschen müssen diese „vollendeten Tatsachen“ würdigen. Das ist notwendig, um einigermaßen sauber vor dem großen Schöpfer – und vor sich selber - dazustehen. Würdigen beginnt sicher damit, dass wir – oft gegen allen Augenschein – festhalten, dass alles Geschaffene als Gottes Werk sinnvoll ist, in Ordnung, kein böser Trick, keine Falle, kein Testlabor oder Ähnliches. Würdigen meint, was Peter Sloterdijk so treffend vom Menschen fordert, er müsse sich dem Appell der Dinge und Fakten stellen und die Bedingungen einer Ordnungsintelligenz kennen lernen. Über Beachtung, Achtsamkeit und Achtung wären wir dann gut an die Schöpfung angeschlossen. So kann nach einer schönen Aussage von Karl Rahner nicht nur Gott im Menschen wachsen, so können auch wir in der uns zugewiesenen Wirklichkeit Fuß fassen, werden durch sie gehalten und halten ihr Stand, wo es nötig ist (30). Würdigen heißt ferner, das Rechte tun und sich schöpfungskonform verhalten – und - so gut es geht - nach einem schönen Wort von Paul Konrad Kurz „an der Sympathie Gottes mit allem Lebendigen“ (31) partizipieren. Und würdigen meint auch, sich immer wieder auch über Sprache und Stimme äußern und loben, preisen, ehren und danken.

 

Auf einen Punkt will ich noch besonders eingehen: Würdigen heißt für mich vor allem, anzuerkennen: In jeder Wirklichkeit steckt Sinn! So stehen Exegeten und Experten vor den Angeboten und Herausforderungen der Schöpfung und haben die Aufgabe, den Sinn zu entdecken, der in jeder Sache liegt, zum Vorschein zu bringen, was im Tiefsten gemeint ist, die Natur der Dinge zu erspüren, zu entschlüsseln, sich mit ihnen vertraut zu machen, sie gut hand zu haben, ihre Freundlichkeit, aber auch ihren Schrecken und ihren Schmerz zu spüren. Wir sind auf Sinnfindung angewiesen. Die Tatsachen der Schöpfung rufen nach Hinhören und Gestaltung, auch wenn etwas kratzt, juckt, sticht und riecht – und in keinem Fall nach Wegschauen, Abwerten, Verzicht, Ausschluss oder Missbrauch. Die Verleugnung „vollendeter Tatsachen“ ist pathogen bzw. tödlich. Unser Leben kommt nur zur Ruhe, wenn es der Schöpfung offen, wohlwollend und „gekonnt“ zugetan ist. Andernfalls protestiert die Schöpfung im Symptom.

 

So erscheinen „Liebe zur Erde“ bzw. Leben aus der Mitte der Schöpfung als unumgängliche Formen der Liebe zum Schöpfer. Echte und wahre Religion ist in erster Linie eine Religion des Ja, eine Religion der Zustimmung, eine Religion des Einklangs, eine eindeutige Option für das geschaffene Sein, wie es ist und wie es aus der Hand Gottes hervorging. Wir sind Erde und können nicht existieren ohne die Erde und ihre „vollendeten Tatsachen“.

 

„Kein Schöpfungsbedarf“ bzw. „Nicht zu viel des Guten!“

 

Religiosität ist den Tatsachen zugeordnet und nicht Meinungen und Deutungen. Sie ist sachorientiert und denkend, Ideen kritisierend, oft auch Ideen zertrümmernd. Leider gibt es unter religiösen Menschen immer wieder auch spirituelle Wege und Bewegungen, deren Bekenntnisse lauten: „Kein Schöpfungsbedarf“ bzw. „Nicht zuviel des Guten!“ Oder gefährlich ausgedrückt, weil undefiniert: „Gott allein genügt!“ Wenn schon Schöpfungsbedarf, dann ist die Sache zweitrangig und muss halt hingenommen werden. Schöpfungspessimisten und – defätisten (Menschen, die den Glauben an die Schöpfung aufgegeben haben - Anm.d. Verf.) sind in vielen Religionen gut aufgehoben. Manchmal schreit in Abwandlung eines Zitates von Jürgen Habermas (32) die verleugnete und gemarterte Schöpfung zum Himmel, wenn etwa die Wirklichkeit und unsere menschliche Grundausstattung als nicht oder als nur bedingt sinnvoll oder notwendig abgetan werden. Es gibt unübersehbar eine defizitäre Wahrnehmung, die immer wieder Grundelemente der Wirklichkeit und des Menschseins nicht wahr haben will oder vernachlässigt. Es gibt den Protest und das Anlaufen gegen die Wahrheit, wie der Schöpfer uns geformt hat. Manche Mitmenschen spüren gar nicht mehr, wie viel gute Luft um sie herum ist. Sie halten sich konsequent die Nase zu. Es gibt und gab Theologen, die – passend zu diesem Muster der Schöpfungsenthaltung bzw. -reduzierung – selbst-schöpferisch und in einer Art Selbstermächtigung einen schöpfungsbereinigten bzw. schöpfungsreduzierten „neuen Menschen“ und eine „neue Schöpfung“ propagiert haben. Solche Fehleinschätzungen reichen hinein bis in unsere heiligen Schriften und spirituellen Traditionen. Die Konstrukteure der „neuen Welt“ kamen sich größer und schlauer vor als der Erstkonstrukteur. Oder sie waren von ihrem Größenwahnsinn geblendet bzw. durch harte Schicksale, Verfolgung, Krieg und Krankheiten blind geworden. Heute sehen wir an vielen Beispielen im säkularen wie im religiösen Bereich, wie exzessive oder defizitäre Konstruktionen daneben gingen bzw. außer Kontrolle gerieten, und wie häufig manisch oder pessimistisch inszenierte Prozesse den Akteuren entglitten. Vor allem der Tatbestand des Sexuellen wurde immer wieder fast wie eine persönliche Fehlleistung Gottes empfunden. Das hätte er besser lassen sollen. Die Fülle der Erde, die Weltlichkeit, die Leiblichkeit, die Sinnlichkeit – sie sind oft nur zur Not im Christentum untergebracht. Die Erbauer und „Besitzer“ der neuen Welt stehen dann aber ganz schön an der Wand, wenn sie wie bei der Atomenergie zurückrudern müssen, oder wenn von Prototypen der „neuen Welt“, von Klerikern schwer nachvollziehbares Schlimmes getan wird – und so auf einmal hehre, aber keineswegs schöpfungskonforme Ideen ihren Glanz verlieren. Hier schreit dann eine verleugnete Wirklichkeit nach ihrem Recht und setzt sich heimlich und manchmal auch unheimlich durch. Spätestens dann müsste jedermann eigentlich wissen: Die gute alte Schöpfung gilt noch! Das Wirkliche, das Elementare, das Gottgewollte zeigt sich ja oft und gerade auch dort, wo menschliche Konstruktionen scheitern. Leider müssen wir immer wieder erst im Scheitern, in den Katastrophen den Logos der Schöpfung kennen lernen. Aber auch hier liegt oft eine große letzte Chance, wenn eine Stimme „Stopp“ sagt und sich so eine größere Führung zu Wort meldet, wenn eine „unsichtbare Hand“ versucht, uns wieder an die natürliche Ordnung anzubinden und in einen Raum zurückzuführen, den wir verlassen haben.

 

Vergötzung und Verfallenheit

 

Wie es defizitäre Denk-, Bewertungs- und Handlungsmuster gibt, gibt es auch exzessive Muster und Übertreibungen. Neben dem depressiv-pessimistischen Umgang gibt es auch die manischen Umgangsformen mit der Wirklichkeit: eine Distanzlosigkeit und Verfallenheit an Geld, Besitz, Konsum und Unterhaltung, vielfältige Formen der Vergötzung, Überhöhung und Anbetung, Gier und Besessenheit in Richtung Ausbeutung, Manipulation, Ressourcenzerstörung, naives Fortschrittsdenken und grenzenloses Experimentieren, aber auch ein anormales Sich-Einleben und Sich-Einsperren in ein geistiges Ghetto, in eine wissenschaftliche Enge, die den Blick auf  das Ganze und die Verantwortung für das Ganze verloren hat. Theodor W. Adorno diagnostizierte schon vor Jahren unseren vorherrschenden gesellschaftlichen Zustand: „Der Gesamtzusammenhang ist ein beschädigter “(33). Und wehmütig spricht er von einem „Verblendungszusammenhang“, wie man diesen auch deuten mag. Aber sicher gehört dazu das „Immer mehr“ und das „Weiter so“. Und dazu gehört auch eine Zweckrationalität, die sich nicht nur nebenbei, sondern oft genau kalkuliert für inhumane Ziele einsetzen lässt, bis dann die Rückschläge kommen, die zu jedem Missbrauch gehören. Natürlich gibt es warnende und einbremsende Töne, man solle sich, wie Martin Seel fordert, „den Sinn für das Richtige nicht abkaufen lassen“ (34) bzw. sich - nach Theodor W. Adorno - „weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen lassen“ (35). Adorno prägte auch den für unseren Zustand Trost verheißenden und doch so geheimnisvollen Satz: „Philosophie wäre der Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie vom Standpunkt der Erlösung aus sich darstellten“ (36). Könnte man nicht dafür „Neue Vertrautheit mit den Bedingungen der Schöpfung und neue Verantwortung für die Schöpfung“ einsetzen! Könnte nicht hier auch eine erneuerte Theologie einen Versuch starten, mit ihrem Reservoir an Intelligenz und Verfügbarkeit das gängige „way of life“ kritisch zu begleiten und ein neues Denken reifen zu lassen, damit wir aus den Extremen „schöpfungsverdrossen“ und „schöpfungsverfallen“ herauskommen bzw. damit wir nicht erst nach eingetroffenen Katastrophen über eine Umkehr nachdenken.

 

Ein Bewusstsein von dem, was fehlt, wecken und wachhalten

 

Jürgen Habermas hat den Satz geprägt: „Die praktische Vernunft verfehlt ihre Bestimmung, wenn sie nicht mehr die Kraft hat, ein Bewusstsein von dem, was fehlt, von dem, was zum Himmel schreit, zu wecken und wach zu halten“ (37). Wie man nach meinen bisherigen Ausführungen leicht wahrnehmen kann, geht es mir neben einem notwendigen „Bewusstsein von dem, was man hat“ auch um das Erwecken eines „Bewusstsein von dem, was fehlt“ bzw. von dem, was notwendigerweise zu tun ist. Wir haben als Christen die Schrift und wir haben die Schöpfung. Beides muss uns in hohem Maße beschäftigen und ansprechen. In der Schöpfung zu Hause sein ist ebenso wichtig wie in der Schrift zu Hause sein. Natürlich kann man die Weisheit der Schöpfung verachten bzw. verlieren oder sich auch in der Vergötzung und Anbetung der Schöpfung verlieren, aber niemand muss dies verpflichtend tun! Außerdem kann man ja auch die Schrift verachten bzw. aus den Augen verlieren, wenn man sie das ganze Jahr über unbeachtet im Regal liegen lässt, und man kann sich in der Schrift verrennen bzw. sich in ihr verlieren, wie es der religiöse Fundamentalismus laufend demonstriert. Aber auch das muss niemand zwingend tun!

 

Zusammenfassung

 

Ich fasse in fünf Punkten zusammen, welche Leistungen meines Erachtens heute in Bezug auf die Inhalte dieses Kapitels von der Theologie vordringlich gefordert sind. Ich will zugleich aber auch deutlich machen, welche Verheißungen in einer um die Offenbarung der Schöpfung erweiterten Theologie liegen:

 

Erstens: Zusammenführung von Schöpfungsoffenbarung und Schriftoffenbarung

 

Theologie heute kommt um eine Zusammenführung und Integration der beiden Offenbarungsweisen nicht mehr herum. Wenn die Schöpfung „die erste der Offenbarungstaten Gottes“ (38) ist, dann ist es an der Zeit, in der Schöpfungswirklichkeit mehr als „vorausweisende Spuren und Fragmente der Christuswirklichkeit“ (39) zu entdecken. Schöpfungsoffenbarung ist für mich die Basisoffenbarung. Die Christusoffenbarung baut ganz auf dieser Offenbarung auf und ist in sie hinein verwoben – und umgekehrt. So ist es nicht hinzunehmen, dass es immer noch mangelnde Klarheit in der theologischen Bewertung beider Offenbarungsweisen gibt bzw. dass Risse zwischen Weltwissen und Schriftwissen sein müssen. Wie diese Risse zu kitten sind und wie Zuordnung und Verschränkung gedacht werden können, dürfte sich als spannendes Thema der nächsten Zeit entpuppen.

 

Zweitens: Auch der „Text dieser Welt“ ist Aufgabe der Theologie

 

Schöpfungsexegese, den „Text dieser Welt“ (40) gut zu lesen, ist eine zentrale Aufgabe der Theologie geworden. Karl Rahner hat - bei gleichzeitiger Würdigung des existentiellen Engagements der Theologen – die „Blutleere“ (41) der Theologie angemahnt und fast testamentarisch für eine kreative, lebensnahe und schöpfungsbezogene theologische Wissenschaft plädiert. In der Theologie soll die Schöpfung zum Erwachen kommen und dem Theologen sollte „schlechterdings nichts von dem uninteressant sein“ (42), wodurch sich Gott geoffenbart hat. Wie oben bereits erwähnt wirbt Rahner dann konsequent für eine möglichst breite Konfrontation und einen möglichst breiten Dialog mit den Wissenschaften, die im Sinn des 2. Vatikanischen Konzils (43) eindeutig als Helfer und Partner verstanden werden müssen. Die Theologie muss Forscher und Wissenschaftler als Schöpfungsexegeten anerkennen und sich mit ihnen austauschen. Sie muss gewährleisten, dass das Wissen um die Schöpfung mit all ihren Möglichkeiten und Grenzen in ihrem Fach gut vertreten ist, sie sollte Grundsätze einer Schöpfungsexegese entwickeln, auf Nachhaltigkeit und Nachdenklichkeit pochen und Entscheidungshilfen geben, so dass sachgerecht gesagt werden kann, was im Denken und Tun geht und was nicht geht, was verhandelbar ist und was nicht, was exzessiv und was defizitär ist usw. So könnten  Ideologien wie etwa das naive Fortschrittsdenken entlarvt werden oder es könnte durch die Beobachtung der Wirkungsgeschichte etwa eines technischen oder pädagogischen Verfahrens offen gelegt werden, wie die Schöpfung auf menschliches Handeln reagiert und gegebenenfalls in Symptomen zurückschlägt. Denn die Schöpfung mit ihren Sinnsystemen, die nicht zur Disposition stehen und nicht nach Belieben immer wieder neu aushandelbar sind, hat eben ihre interne Regulation. Das Sein hat ein festes Gehäuse, und wer das Fundament untergräbt oder Löcher in die Wände schlägt, dem fällt eben früher oder später das Dach auf den Kopf.

 

Drittens: Schöpfungstheologie bedeutet neue Nahrung für die Theologie

 

Theologie heute hat unbedingt an der Tatsache der Offenbarungsfähigkeit, des Offenbarungspotentials und der Offenbarungsqualität der Schöpfung festzuhalten. Sie ist als Werk des sich offenbarenden Gottes die erste Bewegung Gottes zu uns Menschen hin. Alles Kommende baut auf dieser Bewegung auf und muss sich daran messen. Das ist die eigentliche Wahrheit der Schöpfung. Eine gesunde Verbindung kann eine oft „blutleere“ (44) bzw. weltlose Theologie nähren, auf die Beine bringen und anziehend machen.

 

Viertens: Schöpfungstheologie sorgt für eine neue Freundlichkeit

 

Theologie für heute und morgen hat ohne Wenn und Aber die Güte, das Gutsein der Schöpfung zu propagieren und den Menschen zu zeigen, wie viel gute Luft um sie herum ist bzw. wie man gute Luft schaffen kann. Sie hat mitzuhelfen, die Schöpfung mit ihrem materiellen und humanen Reichtum ins Lebensgefühl der Menschen zu integrieren. Denn sie weiß um die „Güteformeln“, die das Buch Genesis enthält, dass nämlich alles aus der Güte Gottes kommt und an seiner Güte Anteil hat. Sie darf nichts draußen vor der Türe stehen lassen. Sie muss die „Frau Welt“, die in der Theologie und Baukunst des Mittelalters vor der Kirchentüre auf- und abgestellt wurde, endlich in ihre Kathedralen holen, ohne schlechtes Gewissen und ohne depressiven oder manischen Umgang mit dieser „Frau Welt“. Die geschaffenen Dinge sind ja nur für die gefährlich, „die sie ohne Weisheit gebrauchen“ (45). Hier sei noch einmal der Katholische Erwachsenenkatechismus zitiert, der wunderbar ausspricht, wie man es besser nicht sagen kann: „Mit der Lehre vom Gutsein der Schöpfung in all ihren Bereichen ist jeder falschen Askese, jeder skeptischen und pessimistischen Weltflucht und Weltverachtung der Boden entzogen“ (46). „Der Mensch muss die eigene Würde der Geschöpfe und ihrer Rhythmen respektieren; er darf nicht beliebig schalten und walten“ (47). „Der Wille Gottes begegnet ihm konkret in den Ordnungen und Strukturen der Welt und durch sie hindurch“ (48). „Leben und Wirklichkeit im Ganzen“ haben „eine Ordnung, die wie eine Macht über den Menschen waltet“ (49). Natürlich will ich in diesem Aufsatz keiner naiv positiven Deutung jeglichen Weltgeschehens das Wort reden. Zuviel Schlimmes ist passiert und passiert täglich weiter. Ich stehe aber an der Seite einer tragfähigen Theologie und zitiere auch gerne von mir fachlich hochgeachtete Psychologen und Therapeuten wie Matthias Varga von Kibed, der – wie er sagt – der meist „stabilen“ Überzeugung ist, „in eine übergeordnete Wirklichkeit eingebettet“ zu sein, der er „voll und ganz“ zustimmen könne. Wörtlich führt er aus – ich werde später noch einmal darauf zurückkommen: „Ich habe eine bisher immer wieder erneuerbare Überzeugung, dass es diese tiefste Freundlichkeit, diese tiefste Güte gibt und dass das Übel so etwas ist wie ein Schatten über der Sonne, aber der Schatten hat nicht die gleiche Wirklichkeit wie das Licht“ (50). Oder ich verweise auf die Wiener Psychotherapeutin Christl Lieben, die in ihrem Buch „Verzeihung, sind Sie mein Körper“? bekennt: „In meiner persönlichen Wahrnehmung liegt auf dem Grund der Schöpfung ein leises Lächeln, das nur aus Liebe besteht – einer Liebe, die alles umfängt, nährt und trägt, die nichts ausschließt…, sie ist allgegenwärtig, sie durchleuchtet die ganze Schöpfung. Es gibt keinen Ort, an dem sie nicht ist“ (51).

 

Fünftens: Schöpfungstheologie fördert Frömmigkeit, Staunen und Anbetung

 

Schließlich und endlich muss Theologie heute stärker auf die vielen religionsgeschichtlichen und kulturellen Achtungsformen hinweisen, die sich weltweit in Worten, Gesängen und Riten etwa auf das Mysterium der Natur, auf  das Geheimnis des Menschen oder die Verehrung einer Urmacht „hinter allem“ beziehen. Ich verweise zum Schluss nur auf den Sonnengesang des Hl. Franziskus, diese Leuchte in der christlichen Frömmigkeitsgeschichte. Hier sind ja beide Offenbarungsweisen wunderbar vernetzt - und die eine geht nahtlos in die andere über.

 

Ich wünsche der Schöpfungstheologie und ihrer Vernetzung mit der Wortoffenbarung eine gute Zukunft.

 

Anmerkungen

1 Katholischer Erwachsenenkatechismus, hrsg. von der Deutschen Bischofskonferenz,

   Kevelaer 1985, 95

2 Theodor W. Adorno, Minima Moralia, I, 18, Gesammelte Schriften, Bd. 4, Frankfurt am

   Main 2000, 19

3  Martin Mittermeier, in Recherche – Zeitung für Wissenschaft, 31.01.2010

4  Norbert Bundscherer, Naturwissenschaft und christlicher Glaube, München 1961

5 - 15  Zitate aus: Karl Rahner, Erfahrungen eines katholischen Theologen, Vortrag vom

    12.02.1984, veröffentlicht in Sämtliche Werke, Bd. 25, 47-57

16 Herbert Vorgrimmler, Gotteserfahrung im Alltag,  in Karl Lehmann (Hrsg.), Vor dem

     Geheimnis Gottes den Menschen verstehen, Regensburg 1984, 70

17 Zitate ebd. 69-70

18 Harald Lesch, Kosmologie für Fußgänger, München 2001

19 Harald Lesch, Kosmologie für helle Köpfe, München 2006

20 Albert Einstein, zitiert im Internet unter www.vuksanovic.com

21 Röm 1,20 Gottes „unsichtbare Wirklichkeit“ wird „an den Werken der Schöpfung mit der

     Vernunft wahrgenommen.“

22 Harald Lesch, Kosmologie für helle Köpfe, 147

23 Ebd. 147

24 Zit. in Markus Hengstschläger, Endlich unendlich, München 2010, 13

25 Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Zarathustras Vorrede, München 2010

26 Ausdruck, der vor allem von Bert Hellinger als Beginn des Erkenntnisweges geprägt

     wurde und der sich in einem Buchtitel niederschlägt: Bert Hellinger, Anerkennen, was

     ist, München 1998

27 Ausdruck von Peter Sloterdijk, Quelle nicht mehr auffindbar

28 Die Bibel, Einheitsübersetzung, Stuttgart 1980, 1179

29 Ebd. 668

30 Karl Rahner, Quelle nicht mehr auffindbar

31 Paul K. Kurz, Gott in der modernen Literatur, München 1996, 53

32 Michael Reder und Josef Schmidt (Hrsg), Ein Bewusstsein von dem, was fehlt, Frankfurt

     am Main 2008, 31

33 Theodor W. Adorno, Minima Moralia, I, 18, Gesammelte Schriften, Bd. 4, Frankfurt am

     Main 2000

34 Martin Seel, Quelle nicht mehr auffindbar

35 Theodor W. Adorno, Minima Moralia, Zitat nicht auffindbar

36 Theodor W. Adorno, Minima Moralia, Zitat nicht auffindbar

37 Michael Reder und Josef Schmidt, Ein Bewusstsein von dem, was fehlt,  s.o., 31

38 Katholischer Erwachsenenkatechismus, hrsg. von der deutschen Bischofskonferenz,

     Kevelaer 1985, 95

39 Ebd. 96

40 Formulierung von Paul K. Kurz in Gott in der modernen Literatur, München 1996, 53

41 – 42  Zitate aus Karl Rahner, Erfahrungen eines katholischen Theologen,  Vortrag vom

     12.02.1984, veröffentlicht in Sämtliche Werke, Bd. 25, 47-57

43 Karl Rahner / Herbert Vorgrimmler, Kleines Konzilskompendium, Die pastorale Kon-

     stitution über die Kirche in der Welt von heute, Freiburg im Breisgau 1966, 494-495

44 Siehe Karl Rahner, Erfahrungen eines katholischen Theologen, Vortrag vom 12.02.1984,

     veröffentlicht in Sämtliche Werke, Bd. 25, 47-57

45 Diese Aussage wird Thomas von Aquin zugeschrieben

46 Katholischer Erwachsenenkatechismus, hrsg. von der deutschen Bischofskonferenz,

     Kevelaer 1985, 98

47 Ebd. 99

48 Ebd. 99

49 Ebd. 102

50 Matthias Varga von Kibéd in: Freda Eidmann, Trauma im Kontext, Göttingen 2009, 167

51 Christl Lieben / Chr. Renoldner, Verzeihung, sind Sie mein Körper?, München 2011, 141