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Wie kommen die Hanglberger von Niederviehbach nach Frontenhausen?

o Maximilian Hanglberger (1739-1799) war der Enkel des ersten Hanglberger von Niederviehbach (von Johann Hanglberger 1669 – 1729). (Google-Maps: Niederviehbach)

Sein Vater hieß ebenfalls Maximilian und war wie der Großvater Johann Hanglberger Müller auf der Bäckermühle in Niederviehbach.

Der Sohn heiratete am 11.Januar 1758 Magdalena Pöckl und wird Müller der „Unteren Mühle“ in Niederviehbach, nicht weit vom damaligen Lauf der Isar entfernt.

Nachdem sein ältester Bruder Georg 1753 die Witwe der „Strix-Mühle“ (auch „Obere Mühle“ genannt) heiraten konnte und damit Strix-Müller wurde und die Bäckermühle noch vom Vater betrieben wurde und später vom Sohn Franz übernommen wurde, wurden nun seit 1758 alle drei Mühlen vom Hanglberger-Clan betrieben.

Der Ehe von Maximilian und Magdalena Hanglberger entstammen zehn Kinder, von denen zwei im Säuglingsalter sterben.

Ansonsten ist von den übrigen Kindern folgendes bekannt:

- Die Tochter M.-Theresia (die älteste der 10 Kinder) bleibt unverheiratet auf dem Mühlenbetrieb

 und stirbt am 22.01.1834 im Alter von 75 Jahren.

- Die Tochter Elisabeth Hanglberger (*1768) heiratet 1803 Gregor Hofmann aus Grafenkirchen.

- Die Tochter Anna-Maria Hanglberger (*1770) heiratet 1794 Thomas Kirchmayr aus Lichtensee.

- Der Sohn Maximilian (das 9. Kind, *1771) heiratet am 21. Jan. 1801, rund zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters (+ am 02. März 1799) Katharina Oberhofer und übernimmt als Haupterbe die „Untere Mühle“ von seinen Eltern.
- Der jüngste von den 10 Kindern, Franz-Xaver Hanglberger (*1774), zieht 1812 mit dem Franzosenkaiser Napoleon nach Russland. Er gehörte zu den 33.000 bayerischen Soldaten (einschließlich der nachgeschickten Verstärkung), die König Maximilian I. von Bayern für den Russlandfeldzug Napoleons vertragsgemäß bereitstellen musste. Nur 4.000 von diesen Soldaten kehrten in die Heimat zurück.
Nachdem auch Franz-Xaver Hanglberger aus Russland nicht mehr zurückgekehrt war und als vermisst galt, wurde er 1856 (!) amtlich für tot erklärt.

 

o Der älteste der Söhne, Josef Hanglberger (* 12.02.1760), heiratet am 16.11.1784 im Alter von 24 Jahren die 30-jährige Ursula Habinger und pachtet die Strix-Mühle, die zu einem Gutsbesitz gehört und vor ihm von seinem Onkel Georg Hanglberger bewirtschaftet worden war.

Der Ehe dieser beiden entstammen die drei Kinder:

Franz-Xaver (*1787), Josef (* und + 1789) und Mathias (*31.01.1791)

Die Ehefrau stirbt am 08.05.1808 im Alter von 54 Jahren.

Josef Hanglberger selbst stirbt 14 Jahre später, am 18.08.1822, im Alter von 64 Jahren.

 

o Sein jüngster Sohn Mathias heiratet am 25. Jan. 1820 (rund zwei Jahre vor dem Tod seines Vaters) im Alter von 29 Jahren die 20-jährige Therese Eisgruber aus Loiching.
Da Mathias Hanglberger mit Beruf „Müller“ in den Pfarrbüchern von Niederviehbach eingetragen ist, hat er wohl die Strix-Mühle ebenso wie sein Vater als Pächter weiter betreiben können. Die Mühle war Teil eines Gutsbesitzes. Eigentümer war eine Adelsfamilie „Von Streber“.

Mathias Hanglberger kauft am 24. Januar 1832 die Strixmühle in Niederviehbach, Hs.Nr. 86, um 3522 Gulden von Gutsbesitzer Nikolaus von Streber.
Zur Strixmühle gehören zu dieser Zeit sieben Tagewerk Äcker und 6,5 Tagewerk Wiesen.

 

In der Ehe von Mathias und Therese Hanglberger werden acht Kinder geboren, vier Töchter und vier Söhne.

Von den Söhnen stirbt der dritte, mit Namen Josef, im Säuglingsalter. Doch der vierte Sohn wird wieder Josef getauft – wie es früher oft geschah, weil es üblich war, die Namen der Vorfahren bzw. der Verwandten weiterleben zu lassen und sie damit zu ehren.

 

o Matthias Hanglberger (*26.03.1823), das dritte Kind in dieser Familie, heiratet (1860, 37-jährig) die 13 Jahre jüngere Juliane Gattersteiger aus Gattersteig (ein Einödhof nördlich von Gangkofen).

Mit dem Erbe bzw. mit dem Heiratsgut, das die beiden von ihren Eltern jeweils erhalten, kaufen sie sich in Frontenhausen am 20. Dez. 1860 für 2.850 Gulden ein Anwesen, wo sie ihre Familie gründen.
(Google-Maps: Frontenhausen)

 

Fünf Hanglberger-Generationen lebten vor Matthias Hanglberger als Müller in Niederviehbach.

 

Das Eheglück in Frontenhausen von Matthias Hanglberger mit seiner Frau Juliane währt leider nicht lange, denn 12 Tage nach der Geburt ihres ersten Kindes, der Tochter Barbara (*12.04.1863), stirbt die Mutter an Kindbettfieber.

Am 15.Dezember desselben Jahres heiratet Matthias Hanglberger daraufhin Maria Gattersteiger (*15.11.1838), die jüngere Schwester seiner verstorbenen Ehefrau.

Aber auch jetzt zieht das Familienglück nicht ein, denn die ersten vier Kinder, Matthias(*1864), Matthäus (*1885), Franz-Xaver (*1886) und Josef (*1888), sterben alle im Säuglingsalter.

Erst Johann (*17.06.1869) und Franz-Xaver (II.) (*01.12.1870) bleiben am Leben.

Auch das nächste Kind (Matthias II. *1872) stirbt nach drei Monaten und das letzte wird tot geboren (1873).

Zu allem Unglück stirbt zwei Jahre später (am 19.06.1875) der Familienvater, Matthias Hanglberger, im Alter von 52 Jahren.
Seine Ehefrau ist zu diesem Zeitpunkt 36 Jahre alt, die beiden lebenden Söhne Johann und Franz-Xaver sind sechs und viereinhalb Jahre alt, die Tochter Barbara aus der ersten Ehe ist 13 Jahre.

Die Witwe Maria Hanglberger heiratet am 11. Oktober 1875 Josef Wöcherl(*19.11.1826), einen Getreidehändler aus Frontenhausen, und bewirtschaftet mit ihm das Hanglberger-Anwesen weiter.

Dem Ehepaar wird am 19. Juli 1877 ein Sohn geboren, der den Vornamen seines Vaters Josef erhält.

 

>>> Siehe eigene Biographie von Maria Wöcherl, verwitwete Hanglberger.


>>> Grafik (Hanglberger von Frontenhausen und Altdorf und Wöcherl) >>>

 

o Josef Wöcherl jun. ist 12 Jahre alt ist, als sein Vater stirbt (am 26.11.1889) und seine Mutter mit 51 Jahren wieder Witwe ist. Die Familie bringt das Geld auf, um Josef eine Uhrmacherlehre in Taufkirchen, südlich von Landshut, zu finanzieren.
Josef heiratet 1899 mit 22 Jahren in Taufkirchen Magdalena Karl, die Tochter eines Kaminkehrermeisters aus Wattenberg.

Mit ihr schenkt er drei Söhnen und einer Tochter das Leben. Später lernt er die Technik der damals ganz neuen Energie-Versorgung: Er wird Elektriker und lässt sich mit seiner Familie in Haunstetten nieder, damals ein aufstrebender Vorort von Augsburg.
[Google-Maps: Haunstetten]

o Franz-Xaver Hanglberger, der zweite lebende Sohn aus der ersten Ehe von Maria Wöcherl, verwitwete Hanglberger, wird Haupterbe und erhält das landwirtschaftliche Anwesen in Frontenhausen.

Am 03.10.1904 heiratet er mit 34 Jahren Elisabeth Berger (*05.06.1876) aus Winzersdorf, Gemeinde Loitzenkirchen.

In dieser Ehe werden sieben Kinder geboren, von denen zwei im Säuglingsalter sterben:

- Maria Hanglberger (*14.09.1905) heiratet am 07.01.1931 Franz-Xaver Hubauer, der 1943 im Krieg vermisst wird. Der Ehe entstammt eine Tochter.

- Elisabeth Hanglberger (*14.09.1905, + 05.09.1906) stirbt im Alter von acht Monaten.

- Franz-Xaver Hanglberger (*18.09.1908) schenkt mit seiner Ehefrau einem Sohn und einer Tochter das Leben.
   Er stirbt am 15.08.1947 im Alter von 38 Jahren.

- Theresia Hanglberger (*16.10.1909, + 14.01.1910) stirbt im Alter von rund zwei Monaten.

- Wilhelm Hanglberger (*21.02.1914) heiratet Cäcilia Wittmann (Schwester von Maria Wittmann, der Frau des jüngsten Bruders Josef), verwitwete Hermann, stirbt am 19.07.1951 mit 37 Jahren kinderlos an Wundstarrkrampf.

- Anton Hanglberger ist beruflich bei der Reichsbahn beschäftigt.
  Er heiratet in Heustreu bei Neustadt a.d. Saale. [Google-Maps: Heustreu]
  Mit seiner Frau Hilde hat er zwei Söhne.
  Nachdem er vermutlich am 30.12.1944 im Krieg mit 27 Jahren sein Leben verliert,
  heiratet die Witwe wieder und zieht mit der Familie in den Raum von Frankfurt a. Main.

- Josef Hanglberger erbt in Frontenhausen das elterliche Anwesen.

Er heiratet Maria Wittmann und schenkt mit ihr einer Tochter und einem Sohn das Leben. 

Maria Hanglberger, die Mutter dieser sieben Kinder, stirbt am 08.07.1930 im Alter von 54 Jahren.

Das jüngste ihrer Kinder war damals 11 Jahre alt

Franz-Xaver Hanglberger, der Vater dieser Kinder, starb am 20.08.1939 im Alter von 68 Jahren.

 

o Johann Hanglberger (*17.06.1869), der älteste Sohn von Maria Wöcherl (verwitwete Hanglberger), der sechs Jahre alt war, als sein Vater starb, arbeitete viele Jahre auf einer Mühle in der Nähe von Landshut. Dort lernte er Anna Rosinger aus Vilsbiburg kennen.

Mit ihr hatte er ein Kind, Katharina Rosinger (*02.06.1899).
Als Knecht durfte er nach den damals gültigen Gesetzen nicht heiraten.

Als er später Anna Stix (*06.06.1877) aus Eugenbach kennenlernte, die genügend Heiratsgut mitbrachte, um zusammen mit seinen finanziellen Möglichkeiten in Altdorf bei Landshut ein kleines Anwesen von ca. 10 Tagewerk zu kaufen, wurde diese am 30. Oktober 1901 in der Gemeinde Altdorf seine Ehefrau.

[Google-Maps: Altdorf]

In dieser Ehe wurden 12 Kinder geboren, von denen fünf im Säuglingsalter starben:

- Franz Hanglberger (*12.12.1901) wird Polizist, seine Ehe bleibt kinderlos.

- Johann Hanglberger (*05.02.1903, + 17.02.1903) stirbt 12 Tage nach der Geburt

- Johann Hanglberger II. (*09.04.1904) wird Elektriker

  Mit seiner Frau Maria schenkt er einer Tochter und zwei Söhnen das Leben.

- Anna Hanglberger (*07.10.1905, + 08.12.1905) stirbt zwei Monate nach der Geburt.

- Maria Hanglberger (*06.09.1906, + 27.09.1906) stirbt drei Wochen nach der Geburt.

- Elisabeth Hanglberger (*09.10.1908) arbeitet lange zuhause mit und später als Pfarrhaushälterin in München.

- Anna Hanglberger II. (*19.12.1910) lernt Näherin und arbeitet bis zum 25. Lebensjahr in diesem Beruf.
Anschließend tritt sie in den Orden der Barmherzigen Schwestern ein, wo sie als Schwester Gutmana ein Leben lang im Mutterhaus des Ordens in München als Näherin für die Ordenskleider ihrer Mitschwestern und für vieles andere tätig ist.

- Albert Hanglberger (*08.04.1913, + 11.04.1913) stirbt drei Tage nach der Geburt.

- Karl Hanglberger (*01.01.1915) ist 12 Jahre alt, als sein Vater stirbt (1927). Er wird der Haupterbe des kleinen Anwesens in Altdorf, dessen Größe seine Eltern verdoppeln konnten. Seiner Ehe mit Anna Schöttl entstammen sechs Kinder. Nach dem Krieg war er eine Wahlperiode lang Bürgermeister in Altdorf.

- Juliane Hanglberger heiratet Leonhard Mayer, mit dem sie einer Tochter und einem Sohn das Leben schenkt.

- Maria Hanglberger heiratet Stanislaus Lipske. Die Ehe bleibt kinderlos

- Hedwig Hanglberger (*20.12.1919, + 06.01.1920) stirbt 17 Tage nach der Geburt.

- Katharina Rosinger (*02.06.1899), die uneheliche Tochter von Johann Hanglberger, tritt 1918 in Landshut in den Orden der Franziskus-Schwestern ein und erhält dort den Namen Susanna. Sie bekommt im Orden die Ausbildung zur Schneidermeisterin und ist anschließend an verschiedenen Niederlassungen des Ordens als Lehrerin in Nähschulen tätig.

Am 12.12.1972 stirbt sie im Altenheim des Ordens in Bad Feilnbach und ist in der dortigen Grabstätte des Ordens auf dem kommunalen Friedhof im Ortsteil Lippertskirchen begraben. Ihr Name ist auf der Grabanlage vermerkt:

Google-Maps: Friedhof Lippertskirchen, Bad Feilnbach, Grabanlage: |1.|2.|

Ihre Mutter, Anna Rosinger, heiratete einen Sebastian Steindl in Gundihausen.

 

o Johann Hanglberger, der Vater dieser 13 Kinder, starb am Ostersonntag des Jahres 1927 auf dem Weg zum Gottesdienst im Alter von 57 Jahren (+17.04.1927). Das jüngste von seinen lebenden Kindern war damals achteinhalb Jahre alt.

o Martin Stix aus Eugenbach, der Schwiegervater von Johann Hanglberger, verkaufte nach dem Tod seiner Frau (*Dez. 1921) sein kleines Anwesen in Eugenbach und zog nach Altdorf zur Familie seiner Tochter. Er starb am 21.04.1928, ein Jahr nach dem Tod seines Schwiegersohnes in Altdorf im Alter von 82 Jahren und wurde in Eugenbach beerdigt.

o Anna Hanglberger, seine Tochter, die Ehefrau von Johann Hanglberger, lebte noch 29 Jahre als Witwe in Altdorf. Sie starb am 31.05.1958 im Alter von 80 Jahren und konnte noch die Geburt von neun Enkelkindern erleben.

 

Stammbaum-Grafik (Hanglberger von Frontenhausen und Altdorf) >>>

 

Zusammenstellung von Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)  

 

 

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