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Galileo
Galilei (1564 –
1642) schuf ein
neues Weltbild (eine neue Vorstellung von der
Stellung der Erde im Weltall und vom Aufbau des Weltalls)
Das Fernrohr, das Galileo ab 1609 zum Himmel richtete, ermöglichte ganz neue Erkenntnisse über die Planeten und die Sonne und damit über das Weltall:
=> Der Mond leuchtet nicht
selbst, er hat Berge und Täler, wie die Erde. => Der Mond ist eine
erd-ähnliche Kugel im Weltall. => Ebenso der Jupiter: Vier
Monde sind zu erkennen, die sich um ihn drehen. => Die Venus hat Phasen (), wie der Mond, leuchtet
also auch nicht von selbst. => Die Erde ist also einer unter mehreren ähnlichen Planeten mit Monden. => Die Sonne hat Flecken, die
sich gleichmäßig bewegen, also dreht sich die Sonne um sich selbst und ist
auch nur eine Kugel im Weltall. Aber viel größer und selbst leuchtend. => Es sind plötzlich viele
Sterne zu sehen, die man mit dem bloßen Auge nicht sieht. Galilei
kann durch das Fernrohr sichtbar machen, was Kopernikus (+ 1543) rechnerisch
zu beweisen versuchte: Die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Weltalls. Und
Galilei kennt die Theorie von Jordano Bruno Auch die Sonne ist nicht
der Mittelpunkt des Weltalls, sondern nur einer von unendlich vielen Sternen.
Die Fixsterne sind weit
entfernte andere Sonnen, die vielleicht wieder Planeten und diese auch Monde
besitzen. => Es gibt keine „Grenze“ im
Weltall; das Weltall ist nicht in eine riesige Hohlkugel eingebaut, sondern
man glaubte nun, das Weltall sei ein unendlich großer, grenzenloser Raum. => Der Himmel als eigener
kosmischer Ort für Gott, Engel und Geister ist abgeschafft. => Die Welt über der Erde ist
nicht von Engeln und göttlichen Energien gelenkt, sondern gehorcht
unpersönlichen, physikalischen Gesetzen. => Die Vorstellung einer
räumlichen Trennung des Kosmos in eine irdische und himmlische Welt, die die
Kirche von Aristoteles übernommen hatte, ist in Frage gestellt. => Es gibt nur noch eine
physikalisch erforschbare irdisch-kosmische Welt. => Es gibt keinen Mittelpunkt
mehr im Weltall. => Die Erde hat keinen
privilegierten (bevorzugten) Ort im Weltall. => Physikalisch ist sie
gleichbedeutend und gleichberechtigt auf derselben Ebene wie die anderen
Planeten und die Sonne wie die anderen Sterne. => Es gibt kein „oben“ und
„unten“ im Weltall. => Es gibt keine kosmische
Hierarchie, kein theokratisches Herrschaftssystem im Weltall von oben nach
unten. => Statt „oben“ und „unten“ wird das „innen“ und „außen“ immer wichtiger => Gott braucht keinen eigenen Ort für sich, alle Orte
und Dinge und Lebewesen sind von ihm „beseelt“. =>
Die Vorstellung, wie Gott in seiner
Schöpfung anwesend ist und wie er in seiner Schöpfung wirkt, muss nun neu
bedacht werden. Aber die Kirche hat sich Jahrhunderte geweigert,
diesbezüglich eine Änderung zu akzeptieren und zu formulieren. |
Manfred
Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de) |
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