Die Kleinkinder-Taufe Alte und neue Vorstellungen Zusammenstellung
von Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de) |
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Alte Vorstellungen |
Neue Vorstellungen |
1. |
Die Taufe ist ein Sakrament nur für das Kind (obwohl Sakramente erfordern, dass der Mensch, der es empfängt, bewusst dazu Ja sagt) |
Die
Taufe ist zuerst ein Sakrament für die Eltern Sie nehmen das Kind bewusst von Gott an · als Geschenk und · als Aufgabe: Sie übernehmen vor Gott die Verantwortung, dem Kind zu helfen, · dass es körperlich, geistig und seelisch erwachsen wird · und ein liebevoller, ein vertrauender und verantwortungsvoller Mensch wird.
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2. |
Die alte Sicht des Kindes: Das Kind ist belastet durch die Erbsünde Das Kind ist noch in der Macht des Satans (des Bösen) Das Kind ist noch kein „Kind Gottes“: Erst durch die Taufe wird es zu einem „Kind Gottes“ |
Die neutestamentliche und moderne psychologische Sicht des Kindes: Jedes Kind ist immer schon von Gottes Liebe und lebensbejahender Kraft eingehüllt: ist also immer schon ein „Kind Gottes“. Als „Kind Gottes“ vertrauen die Eltern es der Liebe und Fürsorge Gottes an. Aber das Kind ist evtl. belastet durch die Gefühlsverdrängungen seiner Eltern und durch unbewusste Solidarität mit Personen in der Verwandtschaft, die von seinen Eltern abgewertet sind. Das Kind kann auch belastet sein durch unaufgearbeitete Konflikte und Schuldverstrickung der Familie oder der Volks- oder Glaubensgemeinschaft. => Durch Eigenverantwortung suchen die Eltern das Kind von solchen seelischen Belastungen zu befreien. (siehe: „Geburt des Ich – wie die Seele zur Welt kommt“ =>) |
3. |
Die Taufe wurde vor allem als Reinigungsritus verstanden
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Die Taufe ist vor allem ein Dazugehörigkeitsritus:
· Du gehörst zu uns, deinen Eltern. · Du gehörst zu dieser Welt, zur großen Gemeinschaft des Lebens. · Du gehörst zur Gemeinschaft gläubiger Menschen. · Du gehörst zu Gott und seiner Ewigkeit |
4. |
Durch die Taufe wird das Kind „gereinigt“ von der „Erbsünde“: von der Schuld Adams und Evas: von der Sünde des Ungehorsams Gott gegenüber |
In der Taufe feiern die Eltern die Wahrnehmung des Kindes als „Kind Gottes“ und bedenken, was dies praktisch bedeutet. Durch
die Taufe nehmen die Eltern das Kind von Gott bewusst an >> Taufe = Annahme-Ritus >> Taufe = Übernahme-Ritus der Verantwortung vor Gott >> Taufe = Bitte um Segen, um Orientierung und Kraft für diese Aufgabe |
5. |
Die Hauptaufgabe der Eltern: Das Kind zum Gehorsam - gegenüber den Eltern, - gegenüber der Kirche und ihrer Glaubenslehre, - gegenüber den Geboten Gottes zu erziehen |
Die Hauptaufgabe der Eltern – als Mittler der grundsätzlichen und umfassenden Liebe und Lebensbejahung Gottes: >> Dem Kind spüren zu lassen,
>> Dem Kind zu helfen, selbst das
Schöne und Wertvolle im
>> um den „Glauben an Werte“ zu wecken: · du bist wertvoll (=> gesundes Selbstvertrauen) · die anderen sind wertvoll (=> Wertschätzung, gerecht sein) · die Welt ist wertvoll (achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit ihr) · das Leben ist ein Geschenk Gottes und eine große Aufgabe (Gebet um Erkenntnis von Lebenssinn, um Orientierung und Kraft zum Handeln) |
6. |
Beim Tod eines ungetauften Kindes: Das Kind wurde nicht auf dem Friedhof und nicht mit einer kirchlichen Trauerfeier bestattet, sondern außerhalb des Friedhofs verscharrt. |
Beim Tod eines ungetauften Kindes: Das Kind wird selbstverständlich auf dem Friedhof mit einem vorausgehenden Gottesdienst und einer Beerdigungsfeier bestattet. Heute werden auch tot geborene Kinder und Frühgeburten würdig bestattet. |
Link zum Teilen: https://hanglberger-manfred.de/taufe-alt-neu.htm
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Gruppenstunde zum Thema Taufe (Erstkommunion-Katechese)
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Familientherapie)
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