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Die Paradieses-Erzählung

(Genesis 2 und 3)

Licht und Schattenseiten

 

Die wertvollen und auch heute noch gültigen Botschaften:

 

 

 

1.

Der Mensch habe letztlich seinen Ursprung in Gott.

Er ist von Gott gewollt und bejaht – auch wenn er von anderen Menschen dies nicht immer erleben kann

 

2.

Der Mensch ist von Gottes „Geist“ („Atem“) beseelt.

Er besitzt eine göttliche Würde, trägt Gottes Geist in sich.

 

3.

Der Mensch darf den Tieren Namen geben.

Einen Namen geben heißt biblisch:
lieben und achten, Verbundenheit spüren,

die Seele des anderen erkennen.

 

4.

Der „Adam“ (= der Mensch) soll der „Adama“ (= der Erde) dienen:

 

Der Mensch soll der Erde dienen, soll sie bebauen und behüten! Die Natur nicht vergiften und zerstören!
Die erste und grundlegende „Mission“ des Menschen:
Ein guter Verwalter der Erde zu sein.

 

5.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“.

Der Mensch ist nicht als Einzelgänger geschaffen, sondern als Gemeinschaftswesen, als soziales Wesen.
Mann und Frau sollen füreinander ein Segen sein.

 

6.

Der Mann betrachtet die Frau als „Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“.

Wesensgleichheit und Gleichwertigkeit von Mann und Frau.

 

 

Problematische, abzulehnende Vorstellungen
in der Paradieses-Erzählung

 

1. 

Gott sei ein Menschen-Tester?

(Manche so genannten „Prüfungen“ erscheinen wie eine „Falle“)

Ein Baum mit schönen, verlockenden Früchten wird den Menschen vorgestellt und gleichzeitig verboten davon zu essen.

2. 

Gott habe den Menschen etwas aus der Schöpfung vorenthalten, er gönne ihnen nicht alles?

Verbot vom Baum der Erkenntnis zu essen.

3. 

Gott habe den Menschen verboten, vom Baum der Erkenntnis zu essen?

Gott scheint den Menschen Erkenntnis vorenthalten zu wollen und sie in einem Zustand der Naivität halten zu wollen.

4. 

Die Frau sein nur als „Hilfe“ für den Mann erschaffen?

Nicht als gleichwertige und ebenbürtige Partnerin.

5. 

Die Schlange sei ein von Gott verfluch­tes Tier und ein Symbol des Teufels?

Weil sie auf dem Boden dahin kriecht, weil sie keine Beine hat.

6. 

Der Ackerboden sei von Gott verflucht?

Weil so viele Dornen und Disteln wachsen und die Feldarbeit für den Menschen so mühsam ist.

7. 

Alles Leidvolle im Leben des Menschen sei Strafe Gottes?

Die Wehen der Frau, die mühevolle Feldarbeit, die vielen Disteln und Dornen auf den Feldern,

die Unterdrückung der Frau durch den Mann, der Tod, …

8. 

Die Welt sei am Anfang paradiesisch gewesen?

Weil man glaubte, die Welt sei erst wenige tausend Jahre alt und von einem weisen und gerechten Gott als eine Welt ohne Leid erschaffen worden.

9. 

Gott habe die Menschen aus dem Paradies, aus einer anfangs heilen Welt, vertrieben?

Weil die Menschen das Leben auf der Welt oft so kurz und leidvoll erlebten.
(Die Lebenserwartung lag durchschnittlich unter 30 Jahren, bei vielen Krankheiten konnte man nicht helfen. Aber es gab in der Menschheits­geschichte keine anfangs paradiesische Zeit.)

10.  

Gott habe sein Paradies Jahrtausende für den Menschen verschlossen?

Wie ein beleidigter, unendlich lang zürnender Herrscher.
Erst durch den sogenannten „Opfertod“ Jesu sei Gott bereit gewesen, den Himmel wieder zu öffnen.

(Mit dem „Gleichnis vom barmherzigen Vater“ hat Jesus dieser alten Theologie widersprochen!)

 

Überholte Vorstellungen in der Paradieses-Erzählung

 

Jesus sagte: „Euch wurde gesagt, ich aber sage euch!“

Jesus bekräftigt viele alte Glaubensvorstellungen, verabschiedet manche von ihnen und bringt ganz neue.

1.

Es stimmt nicht,

dass die Menschen vor den Tieren oder fast gleichzeitig mit ihnen entstanden seien.

Mehrere Hundert Millionen Jahre vor den Menschen existieren viele Tausende von verschiedenen Tier-Arten,
von denen aber die meisten ausgestorben sind.

2.

Es stimmt nicht,

dass die Menschen direkt von Gott erschaffen wurden.

Die Menschen sind aus dem Tierreich entstanden.

Am nächsten verwandt sind sie mit den Schimpansen.

Auch die Entstehung des Menschen über die Evolution kann man als Schöpfung Gottes verstehen!

3.

Es stimmt nicht,

dass die Frau aus dem Mann gebildet worden ist und dass sie nur „als Hilfe“ für den Mann erschaffen worden sei.

 

Beide sind gleichzeitig aus der Tierwelt entstanden.

Die Frau hat den Sinn ihres Lebens zuerst in sich selbst wie der Mann.

Sie sollen beide füreinander da sein.

4.

Es stimmt nicht,

dass die Natur anfangs friedlich und ohne Leid, ohne Gewalttätigkeit und ohne Tod existiert habe.

 

Es gab immer schon Naturkata­strophen, Schmerzen, Leid und Tod.

5.

Es stimmt nicht,

dass der Ungehorsam der Menschen die schlimmste Sünde sei und alles Leid in der Welt verursacht habe.

Gott will nicht in erster Linie den Gehorsam der Menschen, sondern erwartet von ihnen eine Wachheit und eine Erkenntnis des Guten und Wahren, damit sie „von innen“, eigenständig und verantwortungsvoll handeln lernen.

6.

Es stimmt nicht,

dass Gott ungehorsame Menschen selbst bestraft und sie aus seiner Welt verstößt.

Gott straft nicht, sondern konfrontiert die Menschen mit den schlimmen Auswirkungen ihres Tuns und zeigt ihnen, wie sie sich selbst und die Gemeinschaft schädigen.

Die Menschen müssen die Konsequenzen ihres Tuns erkennen, tragen und daraus lernen!

 

 

Aber der gläubige Mensch ist überzeugt,

1.  

dass die Menschen, die ganze Welt und das Weltall letztlich von Gott kommen.

2.  

dass Mann und Frau von Gott berufen sind, in Liebe für einander da zu sein.

3.  

dass die Menschen mit der Erde und mit den Schätzen der Natur sorgsam und rücksichtsvoll umgehen sollen, dass sie also gute Verwalter der Erde sein sollen.

4.  

dass die Menschen mit den Tieren gut umgehen sollen.

5.  

dass der Mensch sein Leben als Geschenk von Gott sehen soll, das er sinnvoll und wertvoll zu gestalten sucht.

6.  

dass Gott ihm innerlich immer nahe ist,

dass Gott ihn liebt und Ja sagt zu seinem Leben

und dass er ihm helfen will, selbst sein Leben zu bejahen und sich selbst immer besser zu verstehen.

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Siehe auch (von Lorenz Zellner):

-- Genesis 2: Gottes gute Ordnung

-- Genesis 2-3: Der Baum vor Evas Nase und das Verbot zu essen

-- Genesis 2,4bff: „Vom Baum in der Mitte nicht!“