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Glaubenszerstörung durch die Kirchen

 

Wie die christlichen Kirchen unabhängig vom Missbrauchsskandal sich selbst in der Glaubensverkündigung im Weg stehen.
Überlegungen zu einem Gesprächsabend zum Thema „Gott, wo bist du?“:


1. Die Frage ist für mich nicht, ob „Gott“ ja oder nein, sondern an welchen Gott ich glaube.
Viele Texte in der Bibel (Z.B. Vertreibungsgeschichte aus dem Paradies, Abraham-Isaak-Opferung, Opfertheologie im NT, …) sind für mich keine Offenbarungen Gottes, sondern überholte Gottesvorstellungen.
Das Problem verschlimmert sich noch, wenn im Gottesdienst nach der Lesung solcher Texte gesagt wird „Wort des lebendigen Gottes“. Das wirkt dann – wie mir ein gläubiger Vater von mehreren Kindern sagte - wie eine Gotteslästerung.
Wir brauchen ein zeitgemäßes und kritisches Verständnis biblischer Texte!
Vorschlag: https://hanglberger-manfred.de/bibel-zeitgemaesses-verstaendnis.htm

2. Ähnlich schlimm und glaubenszersetzend sind viele Gebetsformulierungen der kirchlichen Liturgie:

„Allmächtiger Gott“, der lebt und „herrscht“:
Hier wird ein völlig falsches Verständnis vom Wirken Gottes in der Welt vermittelt und damit ein falsches Gottesbild. Dieses Gottesbilde entspricht auch keineswegs den Evangelien. „Allmächtiger Gott“ kommt im ganzen NT nicht vor und Jesus spricht an keiner Stelle davon, dass Gott „herrscht“. Die „Macht“ Gottes müsste sprachlich völlig anders ausgedrückt werden. Die bisherigen Formulierungen erinnern an die Machtausübung der mittelalterlichen Kirche.

 

3. Wenn wir von Gott sprechen, geht es vor allem darum, wie wir uns sein Wirken in der Welt und im Menschen vorstellen. Zwei grundlegende Erkenntnisse im Glauben sind für unsere Gebetskultur und dem darin enthaltenen Gottesverständnis zu bedenken:
- Die Erkenntnis der „Subsidiarität“ in der Beziehung Gottes zur Welt und zum Menschen.
- Die Erkenntnis der „Autonomie der irdischen Wirklichkeiten“ (Gaudium et spes).
Beide Erkenntnisse widersprechen eklatant den Vorstellungen, die durch die Formulierungen von einem „allmächtigen Gott“, der „herrscht“, den Gläubigen vermittelt werden.

Wir brauchen eine neue Gebetskultur, die dem Gottesbild Jesu, den seelischen Bedürfnissen der Menschen und dem heutigen Verständnis vom Wirken Gottes in der Welt auf dem Hintergrund des modernen Weltbildes entspricht.

Vorschlag: https://hanglberger-manfred.de/gebete-zeitgemaess.htm

 

4. Die Kirche zerstört mit ihrem Umgang mit Bibeltexten und mit ihrer Weise zu beten bei vielen Menschen den Glauben und vertreibt damit Gott aus der Welt und aus den Herzen der Menschen.

Bei diesen Problemen ist die Evangelische Kirche keineswegs besser als die Katholische Kirche! Dadurch fördern beide Kirchen eine negative, glaubenszerstörende Form der Säkularisierung.

Vorschlag: https://hanglberger-manfred.de/saekularisierung-ursachen-und-loesung.htm

 

Ergebnis dieser Überlegungen:

Die Kirchen sind mit ihrem Bibelverständnis und mit ihrer Gebetspraxis Zerstörer des christlichen Glaubens. Nun bemühen sich manche Gruppen von Gläubigen, den wahren Gott trotz diesem „Gottesgewurschtel“ der Kirchen wieder zu entdecken.

 

Manfred Hanglberger

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