Link zum Teilen: https://hanglberger-manfred.de/neue-moral.htm
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Es ist für mich unvorstellbar, dass die Kirchenleitung das
heutige Wissen über die Welt der Gefühle, die doch so wesentlich unser
Verhalten im privaten,
1. Es geht darum, sich rechtzeitig
Hilfe zu holen, wenn man mit seinen Gefühlen nicht mehr selbst zurechtkommt:
Nicht massive Gefühlsausbrüche in einer Ehe sind das eigentlich moralisch
Negative, sondern, wenn die Partner Jahre lang destruktiv streiten, weil sie
sich keine kompetente Hilfe holen, um die Dynamik ihrer Kommunikation zu
verstehen und zu verbessern. 2. Nicht Streit und Kritik z.B. in
einer Ehe sind moralisch negativ, sondern, wenn man nicht gelernt hat und
nicht lernen will, konstruktive Formen von destruktiven Formen von Streit und
Kritik zu unterscheiden und die positiven Formen einzuüben. Für eine gute
Streit- und Kritik-Kultur kann ein gesunder Glaube, der uns hilft, den
anderen in seiner menschlichen Würde trotz seines Andersseins zu achten, eine
große Hilfe sein. Der Glaube kann uns helfen, Gefühle der Angst, der
Unsicherheit und der Ohnmacht auszuhalten, die im Nicht-verstehen-können des
anderen und im Nicht-verstanden-werden durch den anderen in uns spürbar
werden.
3. Gefühle von Zorn, Wut und
Verachtung zu spüren und sich diese Gefühle einzugestehen, sind keineswegs
ein Zeichen, dass die Liebe in einer Partnerschaft verschwunden ist, denn
durch Umsetzung dieser Gefühle in konstruktive Formen der Auseinandersetzung
wird gewöhnlich die Liebe wieder das mächtigste Gefühl werden. Vielmehr wird
das Verschweigen und die Unterdrückung dieser Gefühle und die Unfähigkeit zu
gutem Konfliktverhalten die Liebe abwürgen. Deshalb geht es darum, faires
Konfliktverhalten zu lernen, aber auch in der Selbsterkenntnis und in der
umfassenden Selbstannahme zu wachsen. Bei der Selbstannahme kann ein gesunder
Glaube eine große Hilfe sein.
4. Durch innere und äußere
Achtsamkeit (seelisch-geistige Wachheit) gilt es, die Vielfalt und Stärke der
Gefühle in uns und bei unseren Mitmenschen wahrzunehmen und ernst zu nehmen,
ihre Bedeutung zu verstehen und sinnvoll damit umzugehen. Der Glaube hilft
uns, das Leben ernst zu nehmen, er wahrzunehmen und uns selbst und unsere
Mitmenschen besser verstehen zu lernen.
5. Es gilt, das Gefühl der Liebe
nicht nur als ein zufälliges Signal der Psyche zu betrachten, sondern als
etwas Göttliche in uns und zwischen uns. Der Glaube lehrt uns, „an die Liebe
als etwas Göttlichem zu glauben“, der Pflege und dem Erhalt der Liebe einen
vorrangigen Platz in unserer Lebensgestaltung und Verantwortung einzuräumen.
Der Glaube an die Liebe ist zu bekennen und zu pflegen.
6. Egoismus, Hedonismus und vor allem
alle Verfehlungen gegen die „Zehn Gebote“ sind mögliche kindliche
Problemlösungsmuster bzw. Auswirkungen von Schicksalsschlägen und
Familienstrukturen, die leider (vor allem im Erwachsenenalter) zusätzliche
Probleme verursachen. Um diese hier beschriebene Sicht moralischer Probleme zu verwirklichen, wäre eine Weiterentwicklung der kirchlichen Beichtpraxis notwendig! Wer sich intensiv mit der Analyse und der Lösung bzw. Heilung partnerschaftlicher Probleme beschäftigt, kann entdecken, wie wichtig dabei gute und problemorientierte Gebete und entsprechende religiöse Riten sein können. Gute kirchliche Ehe-Therapie kann eine praktische Heilshandlung und Heilsverkündigung im Sinne Jesu sein – und damit indirekt und absolut unaufdringlich eine christliche Neu-Evangelisierung!
Die Kirche hat die Aufgabe, die Zeichen der Zeit zu deuten und den Menschen zu helfen, liebevoll und verantwortungsvoll miteinander umzugehen. Dazu sind die Erkenntnisse der Psychologie in unserer Zeit eine entscheidende Hilfe.
Deshalb wäre es für die Kirchenleitung notwendig, den Gläubigen und allen interessierten Menschen zu helfen, ihre „innere Welt“, die Welt ihrer Gefühle besser zu verstehen und verantwortungsvoll mit den dort vorhandenen Belastungen umzugehen, um der Liebe, der Mitmenschlichkeit, dem Frieden und der Überwindung negativer Verhaltensweisen zum Sieg zu verhelfen. Das wäre eine für unsere Zeit wichtige Form der Mitarbeit am Wachstum des Reiches Gottes.
Deshalb bitte ich Papst
Franziskus, eine Enzyklika zu einer Moral zu veröffentlichen,
Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de ) Link zum Teilen: https://hanglberger-manfred.de/neue-moral.htm
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Texte und Übungen (heilende Riten) zur Familientherapie
Verschiebung von seelischem Hunger
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