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Was verstehen
wir unter der „Wiederkunft Christi“?
Sowohl beim Christkönigsfest
(letzter Sonntag im Kirchenjahr: der Sonntag vor dem Ersten
Adventsonntag) wie beim
Weihnachtsfest spielt der Glaube an die „Wiederkunft Christ“ eine wichtige
Rolle. Aber wie stellen wir uns
als Christen die „Wiederkunft Christi“ vor? Das ist ein sehr heißes
Thema: · Weil Paulus mit seiner Vorstellung von der Naherwartung der Wiederkunft des Herrn empfahl, nicht mehr zu heiraten und er damit die Grundlage in der Kirche dafür legte, Ehe und Sexualität abzuwerten – was viele Jahrhunderte lang geschehen ist. · Weil in vielen Jahrhunderten ständig die nahe Wiederkunft des Herrn gepredigt wurde, um die Menschen einzuschüchtern – dadurch wurde keine positive Geschichtstheologie und keine Schöpfungstheologie entwickelt: In diesem geistigen Vakuum entstanden Kommunismus und Faschismus als Ersatz-Geschichtsideologien. · Weil „die Wiederkunft des Herrn“ in so beängstigenden Bildern – vor allem als Strafgericht durch Jesus Christus – dargestellt wurde, dass Luther berichtet, dass ihm vor seiner Bekehrung zum barmherzigen Gott beim Hören des Namens Jesu immer die Angst in die Knochen fuhr. „Die Wiederkunft des Herrn“ war Jahrhunderte lang der beängstigende Grundton des christlichen Glaubens. · Weil die Verheißung der Wiederkunft des Herrn am Ende
des Evangeliums deutlich macht, dass man mit dem bisherigen Kommen des Herrn
und seinem Kreuzestod nicht zufrieden war.
Dass es in der Botschaft Jesu wesentlich um die
Mündig-Werdung und Mitverantwortung der Menschen für das Kommen des Reiches
Gottes geht
Eine positive Sicht:
>> Wenn die
Heilsgeschichte weitergeht, wird durch das liebevolle Verhalten von immer
mehr Menschen Christus in diesen Menschen immer deutlicher sichtbar werden,
so dass überall sichtbar wird, dass Christi Geist und damit er selbst im
heute gegenwärtig ist. >> Ja auch im
Betrachten der Natur werden wir den Geist Jesu und seine Gegenwart spüren,
der in vielen seiner Gleichnisse die Natur zur Sprache brachte und sich
offensichtlich tief mit ihr verbunden wusste. Wo wir fähig werden, zum Ganzen
des Lebens und der Natur JA zu sagen und uns liebevoll uns dazugehörig
fühlen, werden wir die Gegenwart der allumfassenden göttlichen Liebe Jesu in
uns spüren und die Natur wird sein Antlitz widerspiegeln. >> „Die Wiederkunft
des Herrn“ ist für mich also kein plötzlich eintretendes Ereignis, sondern
ein heilsgeschichtlicher geistig-seelischer Wachstumsprozess, der aber
auch körperliche, politische, gesellschaftliche und materielle Auswirkungen
hat. >> Wie das Ende der
Heilsgeschichte, die „letzte Vollendung“ konkret aussieht und in welchen
Zeiträumen sie geschieht, das wissen wir nicht (Vielleicht in Millionen von
Jahren und im Laufe einer Besiedelung des Universums??) Aber dass es ein geistig-seelisches Wachstum und einen
„Fortschritt der Völker“ und auch einen Reifungsprozess in der Wahrnehmung
und im Umgang mit der Natur und mit den materiellen Dinge gibt, können wir in
der Gegenwart beobachten und innerlich vollziehen.
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Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de) Link
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