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Genesis 3: Eine schlimme Wirkungsgeschichte: Zusammenstellung von M.Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de) LINK zum Teilen: https://www.hanglberger-manfred.de/genesis-3-auswirkungen.htm |
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1. |
3, 17 23 Gott, der Herr, schickte (den Menschen) aus dem
Garten von Eden weg, … |
Die Verfluchung der Erde: · Die Erde gilt nun als Herrschaftsfeld des Satans. · Alles „Irdische“, alles „Weltliche“, alles „Materielle“, alles Leibliche, … hat nun den Geruch des Negativen. · Auf allem liegt ein Fluch. · Lust und Lebensfreude sind für Christen verpönt. · Weltverachtung, Weltflucht, Weltentsagung werden Forderungen für den gläubigen Menschen. · Die Jenseitsorientierung der Christen gab viel Raum für die Herrschaftsausübung der Mächtigen der Welt in Politik, Wirtschaft und Kirche. · Christen der Großkirchen waren vor dem 2. Vat. Konzil kaum engagiert für eine gerechtere und menschlichere Welt. · Christen waren keine Vorkämpfer für die Bewahrung der Schöpfung, für Umweltschutz und Tierschutz. · Die Welt gilt als Ort der Verbannung,
als Ort der Bestrafung.
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2. |
3, 13 16 Zur Frau sprach Gott: Viel Mühsal bereite ich dir,
sooft du schwanger wirst. 17 Zu Adam sprach Gott: |
Die Abwertung der Frau: · Die Frau gilt als die gefährliche Verführerin. · Sie wird später als Tür-Öffnerin betrachtet, die dem Teufel den Zugang zur Herrschaft in der Welt ermöglichte. · Sie gilt als die Schwache, die den Verführungen des Teufels eher erliegt als der Mann. · Sie gilt als besonders schlimm bestraft durch die Wehen bei der Geburt der Kinder. · Verflucht der Mann, der auf seine Frau hört.
=> Besonders ausführlicher „Brautsegen“ im => Kein Weihesakrament für die Frauen => Angst der Kirchenoberen vor den Frauen
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3. |
3,16 |
Abwertung der Sexualität: · Das sexuelle Verlangen wird als Strafe für den Ungehorsam gesehen und als Ursache dafür, dass der Mann über die Frau herrschen kann- · Diese Herrschaft des Mannes über die Frau wird als eine von Gott gewollte Strafe betrachtet. · Deshalb wird später in der Kirche auch noch im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Gesellschaft entschieden abgelehnt! · Der Kirchenlehrer Augustinus (+430 n.Chr.) erklärte, dass im sexuellen Verlangen direkt der Satan wirkt. · Sexuelle Lust wird also total verteufelt. · Dies wird später auch als ein Argument für den Zölibat der Priester verwendet. · Für Eheleute heißt es dann, dass jeder Sexualverkehr ohne Zeugungsabsicht schwere Sünde sei und · je größer die Lust bei der Zeugung eines Kindes, desto stärker wird die Erbsünde übertragen.
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4. |
3,11 … Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe? 17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte, …
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Abwertung von Mündigkeit und Eigenverantwortung: · Gehorsam wird zur wichtigsten moralischen und religiösen Forderung. · Ungehorsam wird zur schlimmsten Sünde. · Keine Förderung von Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. · Unterwürfigkeit, Gehorsamsdenken, Gefügigkeit bewirkt in der Kirche viel entmündigende Machtausübung, Gängelung, Bevormundung, Angstmacherei, … · Der Gebrauch der eigenen Sinne, der eigenen Wahrnehmung, der eigenen Vernunftkräfte, der eigenständigen Entscheidungskompetenz wird abgewertet.
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5. |
Alles Leid, alle Mühsal und der Tod sind Strafe Gottes für die Sünde des Menschen: -Dornen und Disteln -Die Mühsal der Feldarbeit -Die Mühsal der Schwangerschaft -Die Wehen bei der Geburt -Die Giftschlangen -Der Tod
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Reduzierung der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen auf das Problem der Sündhaftigkeit: · Alles Leid in der Welt und alle Probleme der Welt werden mit der Sündhaftigkeit des Menschen in Verbindung gebracht. · Dadurch gibt es keine realistische und gründliche Ursachenforschung und entsprechend keine hilfreichen Problemlösungen. · Der christliche Gottesdienst handelt
fast nur über Sünde, Schuld und Sündenvergebung (drastische Verkümmerung!). · Nicht Verantwortlichkeit und Mündigkeit, sondern Schuldgefühle und Minderwertigkeitsgefühle werden gefördert.
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6. |
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Ziel: Sündenvermeidung: Reduzierung von Kreativität und Risikobereitschaft: · Wenn das Hauptanliegen des Christentums und des christl. Gottesdienstes die Befreiung von Schuld und Sünde sind, wird „Sündenvermeidung“ das Hauptanliegen jeder christlichen Lebensführung. · Eine solche Frömmigkeit fördert nicht Kreativität, Weltverantwortung, seelisches Wachstum und Problemlösungskompetenz. · Denn wer handelt, macht auch Fehler. Wer nicht handelt, sondern nur kirchliche Beteiligungsforderungen erfüllt (Sonntagspflicht, Beichtpflicht, … ), macht nicht so leicht Fehler.
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7. |
3,19b
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Der Tod wird dämonisiert: · Der Tod wird als Folge der Sünde des Ungehorsams verstanden. · Ungehorsam gegen ein göttliches Gebot – dessen Sinn nicht einmal verständlich ist – gilt als tödliches Verbrechen.
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8.
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2,17
3,4 Darauf sagte die Schlange zur Frau: … 3,5 Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.
3,22 Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. |
Erkenntnis und Gewissen werden verteufelt: · Ein Erkenntnisstreben, das Mündigkeit und eigenständige Gewissensentscheidungen ermöglicht (Unterscheidung von Gut und Böse), erscheint als Verbrechen gegen Gott. · Unmündigkeit, Unselbständigkeit und geistig-seelische Abhängigkeit gelten als Gott-wohl-gefällig und sind deshalb von der Kirche zu fördern.
Der Mensch erscheint als Rivale Gottes - als Gefährdung für Gott und seine Macht: · Gott scheint entrüstet über die vom Menschen neu erworbene göttliche Fähigkeit der Erkenntnis von Gut und Böse. · Gott scheint dem Menschen diese Fähigkeit und die damit verbundene geistig-seelische Mündigkeit nicht zu gönnen. |
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Positive Aspekte von Genesis 2-3 in: „Licht und Schattenseiten“ in der
Paradieses-Erzählung |
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=> Ein zeitgemäßes
Glaubensverständnis |
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Bilder
zum „Sündenfall“ (Google-Suche): => |
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Bilder zur
„Vertreibung aus dem Paradies“ (Google-Suche): =>
Siehe auch (von Lorenz Zellner): -- Genesis 2: Gottes gute Ordnung -- Genesis 2-3: Der Baum vor Evas Nase und das Verbot zu essen -- Genesis 2,4bff: „Vom Baum in der Mitte nicht!“
LINK zum Teilen: https://www.hanglberger-manfred.de/genesis-2-3-auswirkungen.htm |
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