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Segenswort einer Mutter für ihre erwachsene Tochter,
wenn die Eltern getrennt leben

 

Liebe N.,

ich, deine Mutter, habe dir zusammen mit deinem Vater das Leben geschenkt.
Ich habe dich zur Welt gebracht, habe dich ins Leben hinein getragen und geleitet.
Es freut mich, dass du eine erwachsene Frau geworden bist.

Du stehst auf eigenen Beinen, triffst deine eigenen Entscheidungen,
gestaltest dein Leben auf deine eigene Weise.
Ich gönne dir das von Herzen.
Ich, deine Mutter,
verabschiede mich als ernährende, erziehende und versorgende Mutter.

Du sollst wissen, dass du immer, was auch kommen mag,
einen guten Platz in meinem Herzen behältst,
dass mein Segen, mein Wohlwollen, meine Liebe dich immer begleiten werden.

Ich muss nicht alle deine Entscheidungen verstehen können.
Ich achte dich in deiner Originalität, in der du dich von mir unterscheidest.
Denn du bist nicht nur mein Kind,
sondern auch das Kind deines Vaters,
bist auch sein Fleisch und Blut.

Du bist mit deinem Vater blutsverwandt - ich nicht!
Du hast also eine völlig andere Beziehung zu deinem Vater als ich.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich nicht meiner Beziehung zu deinem Vater anpasst, sondern deine eigene Weise der Beziehung zu ihm findest.

Du bist auch seine Tochter und deshalb würde es mich freuen, wenn es dir gelingt,
dein Leben bewusst sowohl von mir und wie auch von deinem Vater anzunehmen.
Auch wenn meine Beziehung zu deinen Vater nicht mehr so ist, wie sie einmal war,
achte ich es, dass du sein Kind bist und auch er ein Stück in dir weiterlebt.

Bedenke, dass Deine Mutter und Dein Vater jeweils ihre eigene „Geschichte“ mit Belastungen und Eigenheiten, mit Verkümmerungen und Stärken haben.
Du kannst versuchen, das alles besser zu verstehen und aus der „Geschichte“ Deiner Eltern zu lernen oder aber mit Entrüstung, mit Schuldzuweisungen und Ablehnungsverhalten Dich selbst zu lähmen und Dich in Gefahr zu bringen, unbewusst manches Negative im Leben Deiner Vorfahren zu wiederholen.

Es ist wichtig, dass dir bewusst ist:
Ohne deinen Vater und ohne meine Beziehung zu ihm, gäbe es dich nicht.
Ich, deine Mutter, und dein Vater sind nicht der eigentliche Ursprung deines Daseins.
Wir sind nur Mittler der Mutter Natur
und Mittler der lebensbejahenden Kraft, die manche „Gott“ nennen,
die dir durch uns das Leben geschenkt haben.
Denn du bist nicht nur mein Kind und das Kind deines Vaters,
sondern du bist ein Kind der Mutter Natur und ein Kind Gottes.

Es würde mich freuen,
wenn du ein tiefes Zugehörigkeitsgefühl zur großen Lebensgemeinschaft der Natur spürst
und auch die Verantwortung erkennst,
die du als Mensch gegenüber dieser Lebensgemeinschaft hast.

Aber vor allem hast du die Verantwortung für dein eigenes Leben.
Auch wenn wir innerlich miteinander verbunden sind,
hat jeder sein eigenes Schicksal und es liegt an jedem selbst, wie er damit umgeht.

Mein mütterlicher Segen, der Segen der Mutter Erde und der Segen Gottes
sollen dich begleiten durch dein ganzes Leben.
Meine Freude als Mutter wird es sein zu sehen,
dass du dich darüber freust,
dass ich zusammen mit deinem Vater dir das Leben geschenkt habe
und wenn du etwas Schönes und Wertvolles aus deinem Leben machst.

Glaube an die bleibende Wertschätzung deiner Mutter,
achte auch deinen Vater als Mittler der Natur für dein Dasein
und vertraue der lebensbejahenden und ermutigenden Kraft der liebevollen Augen,
mit denen Gott auf dich schaut.

Deine Mutter

Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)

 

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