Partnerprobleme:
Hintergründe verstehen und Lösungswege finden Link zum Teilen: https://hanglberger-manfred.de/ehe-probleme-falscher-partner.htm Wenn in einer
Partnerschaft die Gespräche, die Zärtlichkeiten, die Sexualität, die
gemeinsamen Unternehmungen immer weniger werden, kann der Eindruck entstehen,
den falschen Partner geheiratet zu haben. Trennung erscheint für viele dann
die einzig ehrliche und richtige Entscheidung zu sein. Aber es gibt auch Ursachen
für solche Partnerprobleme, die man durch Eheberatung und Ehetherapie erkennen
und bearbeiten kann, um den Weg für eine glückliche Paarbeziehung wieder zu
öffnen. Im Folgenden sind dafür
einige Beispiele und Bearbeitungsmöglichkeiten (seelische Hausaufgaben)
aufgeführt. |
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Partnerprobleme
/ Eheprobleme |
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1. |
„Der Liebenswerteste ist ein Abwesender“ Eine
Frau hatte in der Kindheit ihren Vater verloren. Die
Vatersehnsucht prägte ihre ganze Kindheit und Jugendzeit. Der
aktuelle Partner schien der „falsche“ zu sein! Ihre Liebe zu ihm schien
erloschen. |
>>
Den Vater
um seinen Segen für den eigenen Lebensweg bitten (auch um den Vater seelisch
als gegenwärtig und nur äußerlich als abwesend wahrzunehmen). >> Den Partner bitten, das
eigene Gedenken an den Vater zu begleiten und zu unterstützen (auch um den
Unterschied zwischen Vater und Partner rechtzeitig in positiver Weise sich
bewusst zu machen). |
2. |
Eine
andere Frau hatte dasselbe Schicksal; auch sie hatte in der Kindheit ihren
Vater verloren und war ebenfalls in der Eheschließung anfänglich sehr
glücklich, weil sie den Eindruck hatte, mit dem Partner auch den bisher
vermissten Vater gefunden zu haben. Der Partner verhielt sich auch ihr
gegenüber sehr liebevoll - wie ein „guter Vater“. Aber
weil nach einiger Zeit das Unbewusste der Frau ihr signalisierte, dass man
mit dem Vater nicht schlafen darf (Inzest-Tabu), waren alle erotischen
Gefühle bei ihr verschwunden. Obwohl
sie sehr an ihrem Mann hing und gar nicht daran dachte, sich von ihm zu
trennen, wollte sie keine sexuelle Beziehung mehr mit ihm. Er
war dadurch verwirrt und verunsichert und begann seine Frau, die sich
offensichtlich ihm entzog, zu verachten und abzuwerten. Er schien, die
falsche Frau geheiratet zu haben. |
Wie
im 1. Beispiel: >> Die in der Kindheit nicht
mögliche Verabschiedung des Vaters nachholen – evtl. durch einen
Abschiedsbrief und einen Abschiedsritus. >>> >> Den Vater um seinen Segen für
den eigenen Lebensweg bitten (auch um den Vater seelisch als gegenwärtig und
nur äußerlich als abwesend wahrzunehmen). >> Den Partner bitten, das
eigene Gedenken an den Vater zu begleiten und zu unterstützen (auch um den
Unterschied zwischen Vater und Partner rechtzeitig in positiver Weise sich bewusst
zu machen). |
3. |
Ein
Mann hatte als Kind seinen Vater verloren. Seine Kindheit und Jugendzeit war geprägt von seiner Sehnsucht nach seinem Vater. Später,
als er eine Familie gegründet hatte, übernahm seine Tochter – ein typisches
Papa-Kind - unbewusst diese Sehnsuchtsfühle des Vaters nach seinem Vater. Als
später diese Tochter heiratete, liebte sie ihren Partner sehr, ja versuchte,
ihn extrem an sich zu binden - wie ein Kind, das den endlich gefundenen Vater
nie mehr loslassen möchte. Doch nach einiger Zeit war nicht mehr der
anwesende Mann der liebenswerteste, sondern ihre Sehnsucht machte sich auf
die Suche nach einem Abwesenden, denn dieses Gefühle-Muster entsprach dem
langfristigen und immer noch lebendigen Gefühl, das sie in Solidarität mit
ihrem Vater von diesem übernommen hatte: Der wirklich Liebenswerte ist
unerreichbar! Der
anwesende Partner schien der „falsche“ zu sein. (Ein häufig auftretendes Problem-Muster!) |
>> Einen Lebenslauf des
Vaters schreiben, um starke Mitgefühle mit seinen seelischen Schmerzen und
mit seinen Sehnsuchtsgefühlen aufbringen zu können. >>> >> Innerlich dem Vater sagen: -
„Papa, ich fühle mit dir – besonders auch mit deiner Sehnsucht“ -
„Papa, ich achte dein Schicksal und deine Gefühle >> Den Vater des Vaters um
seinen Segen bitten für den Vater und für sich und für die eigene Partnerschaft. |
4. |
„Mit dem Vater schläft man nicht!“ bzw. „Mit der Mutter schläft man nicht“ So
kann auch bei einer übernommenen Vater-Sehnsucht (bzw.
Mutter-Sehnsucht) die erotische Spannung verschwinden, ohne dass ein
Bedürfnis nach einer anderen Beziehung entsteht. Im Gegenteil, der Partner
mit diesen übernommenen Sehnsuchtsgefühlen erlebt sich sehr stark mit dem anderen
verbunden; aber es handelt sich emotional um eine unbewusste
Tochter–Vater-Beziehung (bzw. Sohn-Mutter-Beziehung). Hier
ist es immer das „Opfer“ der Projektion, das den Eindruck gewinnt, den
falschen Partner bzw. die falsche Partnerin geheiratet zu haben. (Ein häufig auftretendes Problem-Muster!) |
Wie
im Beispiel 3: >> Einen Lebenslauf des
Vaters schreiben, um starke Mitgefühle mit seinen seelischen Schmerzen und
mit seinen Sehnsuchtsgefühlen aufbringen zu können. >>> >> Innerlich dem Vater sagen: -
„Papa, ich fühle mit dir – besonders auch mit deiner Sehnsucht“ -
„Papa, ich achte dein Schicksal und deine Gefühle >> Den Vater des Vaters um
seinen Segen bitten für den Vater und für sich und die eigene Partnerschaft. |
5. |
oder wenn die negativen Partner-Erfahrungen der Mutter übernommen und
später auf den eigenen Partner projiziert werden. Ein
Mann hat seine Frau ständig beschimpft, gedemütigt und ungerecht
beschuldigt. Dann hat er sie und seine zwei gemeinsamen Töchter im Stich
gelassen und ist zu einer jüngeren Freundin gezogen. Vor seinen finanziellen
Verpflichtungen versuchte er sich immer wieder zu drücken. Als
später die jüngere Tochter, die immer schon sehr solidarisch mit den
Enttäuschungen der Mutter mit-gelitten hatte, heiratete, war sie anfangs sehr
glücklich, da in ihrer Liebe zu ihrem Partner unbewusst auch ihre kindliche
Sehnsucht nach einem liebevollen Vater ihre Erfüllung gefunden zu haben
schien. Doch
nach einigen Jahren projizierte sie ihre Vater-Erfahrung auf ihren Ehemann
und unterstellte ihm alles Mögliche an Boshaftigkeit. |
>> Das eigene Leben bewusst
von Vater und Mutter annehmen und beide als Mittler der „großen Mutter
Natur“ (bzw. als „Mittler Gottes“ – Gott verstanden als Urquelle der
lebensbejahenden Kräfte) für das eigene Dasein achten. >>> >> Dem Vater einen Abschiedsbrief
schreiben, in dem man das evtl. erhaltene Positive von ihm annimmt und das negativ
Erfahrene zur Sprache bringt. >>> (für
einen solchen Abschiedsbrief und einen Abschiedsritus ist oft auch
therapeutische Hilfe notwendig!) >> Auch einen Abschiedsbrief
an die Mutter schreiben, in dem man das erhaltene Positive von ihr annimmt,
aber sich sowohl aus der bedürftigen Kinder-Rolle wie auch aus der
solidarischen Helfer-Rolle verabschiedet. >>> >> Evtl. Lebensläufe der
Eltern schreiben, um deren Lebensschicksal und deren Verhaltensweisen
besser verstehen zu können. |
6. |
Einem
Mann wurde von seiner Mutter gesagt, dass seine Freundin (die er später
heiratete) keine Frau fürs Leben sei. Einer
Frau wurde vom Vater gesagt, dass sie den falschen Mann geheiratet habe. Einem
Mann, der als Kind seinen Vater verloren hatte, wurde von seinem älteren
Bruder gesagt, dass er die falsche Frau geheiratet habe. Solche
Aussagen können manchmal wie ein Fluch wirken. Sie
können später, wenn es Konflikte in der Partnerschaft gibt, sich mächtig in
den Vordergrund schieben und die Sichtweise der Partnerschaft so bestimmen,
dass man überzeugt ist, dass sie stimmen, dass man also dann selbst glaubt,
den „falschen“ Partner geheiratet zu haben und deshalb nur noch das Negative
an ihm wahrnimmt. |
>>
Durch Stammbaumarbeit und durch das Schreiben
von Lebensläufen der Eltern deren Wertesysteme und Ängste besser verstehen
und respektieren. Demgegenüber
das eigene Wertesystem und die eigene Lebenssinnorientierung aufschreiben und
mit dem der Eltern vergleichen und die Unterschiede wahrnehmen und achten. >>> >>
Die negativen Aussagen der Eltern evtl. als Ausdruck
eines überholten Wertesystems aus ihrer Vergangenheit bzw. als Ausdruck
ungelöster Probleme in ihrer Herkunftsfamilie erkennen und es bei ihnen
lassen. >>
Trotz der Wahrnehmung und Achtung der
Unterschiede die Eltern achten als Mittler für das eigene Dasein und das
Leben von ihnen annehmen! >>> >>
Mit dem Partner über das Schicksal der Eltern
und über deren Wertesysteme sprechen ohne die Eltern
abzuwerten und ohne an den Eltern Rache zu nehmen. |
7. |
Jahrhunderte
lang wurden in vielen Kulturen die erwachsenen Kinder durch die Eltern
verheiratet. Diese Ehen waren keineswegs immer unglücklich. Schmerzhaft
wurde bzw. wird es aber, wenn man die Unzufriedenheitsgefühle eines
Elternteils in der Ehe auch noch übernommen hat. Dies blockiert langfristig
die Gefühle zum eigenen Partner (vgl. Punkte 3. u. 4.). Oft
kennen die Kinder die Ursache der Unzufriedenheit ihrer Eltern nicht, sondern
spüren nur deren Gefühle, auch wenn über diese vielleicht nie gesprochen
wurde. Solche
übernommenen Gefühle wirken oft mächtiger als Gefühle, die man durch eigene
Erfahrungen ausgelöst erlebt und deshalb auch besser versteht und leichter
akzeptieren kann. Oft
finden Mann und Frau seelisch zusammen – auch wenn keine große Verliebtheit
am Beginn ihrer Partnerschaft stand. Aber wenn Belastungen aus
vorangegangenen Generationen unbewusst in die Gegenwart herein wirken, gibt
man dem Fehlen einer Verliebtheit die Schuld an einer negativen Gefühlslage
in der gegenwärtigen Partnerschaft. |
>> Lebensläufe von Vater und
Mutter schreiben, um starke Mitgefühle mit deren seelischen Belastungen, Sehnsüchten
und Unzufriedenheiten aufbringen zu können. >> Innerlich der Mutter bzw.dem Vater sagen: -
„Mama (Papa), ich fühle mit dir –
besonders mit …“ -
„Mama (Papa), ich achte dein Schicksal und deine Gefühle. >>> >>
Besonders wichtig in solchen Ehen ist die
Wachheit für seelische Wachstumsprozesse, die z.B. durch Partnerschaftskurse,
Kommunikationskurse, Autogenes Training, Stammbaumarbeit und gemeinsame
kreative Tätigkeiten gefördert werden können. |
8. |
Ein
Mädchen hatte in ihrer Kindheit und Jugendzeit schmerzhaft die Konflikte und
Ungerechtigkeiten in der Ehe der Eltern erlebt. Ihre Mutter hatte viele Jahre
in der Ehe gelitten und wollte ihren Mann eigentlich verlassen, hatte es aber
nicht geschafft, eine Entscheidung zu treffen, obwohl die Tochter ihr für
eine Trennung Jahre lang Rückendeckung gegeben hatte. Später
hat die Tochter diese Tendenz zur Trennung, in der sie ihre ganze Jugendzeit
mit der Mutter solidarisch war, in ihrer eigenen Ehe wegen relativer
unbedeutender Gründe vollzogen – vielleicht unbewusst, um der Mutter dafür
ein Vorbild zu sein und ihr zu zeigen, wie Trennung funktioniert. |
>> Die Entscheidung der
Mutter, den Vater zu heiraten, respektieren und ebenso ihre
Entscheidung, bei ihrem Mann zu bleiben und die Ehe mit ihm zu ertragen. >>
Das eigene
Leben von Mutter und Vater in gleicher Weise bewusst annehmen und sich
gegenüber beiden Elternteilen als empfangendes Kind betrachten. >>> >> Durch Stammbaum-Arbeit
Kindheit und Lebensschicksal von Vater und Mutter wahrnehmen, um ihre
Verhaltensweisen besser zu verstehen und ihre Entscheidungen leichter
achten zu können. >>> |
9. |
Zeitliche Aufspaltung von gegensätzlichen Projektionen in
Paarbeziehungen |
Beschreibung,
Beispiele und Lösungen >>> |
Die
obigen Beispiele von Töchtern gelten analog natürlich auch
für Söhne. |
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Manche
Kinder aus solchen Ehen bleiben deshalb Singles, weil sie die Unzufriedenheit
eines Elternteils übernommen haben und dadurch das Eingehen einer festen
Beziehung bereits im Vorfeld blockiert ist. |
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Diese
Beispiele als mögliche Ursachen für lösbare Partnerprobleme erheben keinen
Anspruch auf Vollständigkeit! |
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Zusammenstellung von Manfred
Hanglberger – Seelsorger und Familientherapeut Link zum Teilen: https://hanglberger-manfred.de/ehe-probleme-falscher-partner.htm |
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Weitere Analysen und
Hilfestellungen für Partnerprobleme in den Büchern von Manfred Hanglberger: >> „Wenn Liebe Leiden
schafft“ >> „Die Geburt des
ICH – Wie die Seele zur Welt kommt“ >> „Tränen, die
heilen – Neue Wege der Trauerarbeit! Weitere Themen und Hilfen in
dieser Homepage: >> Wichtige therapeutische Übungen >>
„Die Eltern loslassen“ |
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>> Familientherapeutische
Eigenverantwortung >> Liebe im Netzwerk der Gefühle
>>> Gebet für Kinder von getrennten Eltern |
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Für Fragen und
Anregungen: Mail: hanglberger.m@t-online.de |