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Es gibt in der Bibel eine Entwicklung
des Glaubens und der Moral:
Vom
Gebot der Kindesopferung zum Verbot der Kindesopferung
Wie der Glaube in der
Bibel sich weiter entwickelte
(Wie
die Erzählung "Gott prüft den Abraham", Gen 22, zu verstehen ist)
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Die
Menschen glaubten in alten Religionen,
sie müssten den Göttern das
Wertvollste (eigene Kinder) opfern, um deren Segen zu bekommen, damit ihr
eigenes Leben erhalten bleibt und sie glücklich werden.
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Ex
13,2:
„Erkläre
alle Erstgeburt als mir geheiligt!
Alles, was bei den Israeliten den Mutterschoß durchbricht, bei Mensch und
Vieh, gehört mir.“
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Außerdem
glaubten sie, jedes Volk und Land habe eigene Götter.
Je mehr Opfer ein Volk ihrem Gott darbringt, desto stärker wird sich dieser
in einem Krieg für sein Volk engagieren.
Wer mehr opfert, hat größere Chancen
auf Sieg, auf Erfolg, auf Wohlstand, auf Rettung in einer Not.
Wer nicht bereit ist, sein Kind zu opfern, schien zu wenig gläubig zu sein,
schien Gott etwas vorenthalten zu wollen.-Geschichte
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2
Kön 3:
Die Opferung des Königssohnes hatte Erfolg:
Der König von Moab sah, dass er dem Angriff (der Israeliten) nicht mehr
standhalten konnte, … da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der nach ihm
König werden sollte, und brachte ihn auf der Stadtmauer als Brandopfer dar.
Da kam ein gewaltiges Entsetzen über Israel. Sie zogen von Moab ab und
kehrten in ihr Land zurück.
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Die
Priester in Israel spürten in ihrem Glauben, dass Gott nicht will, dass
Kinder geopfert werden.
Deshalb erfanden sie die Geschichte von der „Prüfung Abrahams“, um zu sagen:
„Wir sind ebenso gläubig wie die Völker, die sogar ihre Kinder opfern! Denn
unser Stammvater Abraham wäre dazu auch bereit gewesen.“
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Gen 22:
Gott
sprach zu Abraham: Nimm deinen Sohn, einen einzigen, den du liebst, Isaak,
geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf
einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden
Jungknechte und seinen Sohn Isaak, …
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Aus
der Erlaubnis, statt eines Kindes ein Tier zu opfern, wird später das Verbot,
ein Kind zu opfern.
Es wird dann als Verbrechen und als Zeichen des Abfalls vom Glauben an den
wahren Gott verstanden.
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Psalm 106, 36-39:
Kritik an Israeliten, die Kinder opferten:
Sie dienten ihren Götzen; die wurden ihnen zur Falle. Sie brachten ihre Söhne
und Töchter dar als Opfer für die Dämonen. Sie vergossen schuldloses Blut,
das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; so
wurde das Land durch Blutschuld entweiht. Sie wurden durch ihre Taten unrein
und brachen Gott mit ihrem Tun die Treue.
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Die
Erzählung von der „Prüfung Abrahams“ hat sicher Tausenden von Kindern das
Leben gerettet.
Diese Erzählung ist also eine
wertvolle „Erlösungsgeschichte“, die die Menschen von einem seelischen Zwang
befreite,
da sie auf Grund einer alten Tradition glaubten, sie müssten Kinder opfern.
Wer es nicht tat, bekam Schuldgefühle.
Diese Erzählung befreit von solchen Schuldgefühlen.
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Abraham-Isaak-Geschichte
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Aber
diese „Erlösungsgeschichte“ ist wie eine starke seelische „Medizin“, die auch
starke „Nebenwirkungen“ hat:
1.
Man
glaubte immer noch, man müsse Gott Wertvolles aus der Natur opfern: wenn
nicht ein Kind, dann ein Tier: ein lebendiges Wesen für Gott töten!
2.
Gott wir
dargestellt als ein Menschen-Tester und der Mensch erscheint als Prüfling.
Später
glauben viele Christen, das ganze Leben sei eine Prüfungszeit.
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Dies verhindert,
dass die Menschen ihre seelischen Reifungs- und Heilungsgesetze wahrnehmen,
dass sie ihre eigene Originalität und Berufung erkennen und ein wirklich
sinnvolles Leben führen können.
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Gen 22:
Abraham
ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer
dar.
Lk 2,22f
Die
Eltern Jesu brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu
weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche
Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn
vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
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Jahrtausende
lang glaubten die Menschen, Kinder seien Besitz ihrer Eltern. Und was man
besitzt, das kann man auch hergeben, beliebig gebrauchen oder auch Gott
opfern.
Diese soziologischen Vorstellungen in Bezug auf die Familie wurden später
auch auf Gott und Jesus übertragen:
Jesus erscheint in der Bibel Besitz des himmlischen Vaters zu sein.
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Joh 3,16:
Jesus wird als „Besitz“ Gottes betrachtet:
Denn
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit
jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Abraham-Isaak-Geschichte
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Manfred Hanglberger (www.hanglbergermanfred.de)
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Eine Geschichte zu Gen 22: Wie dieser biblische Text
entstanden sein könnte
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