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Überfällige Revolution in der Katholischen Kirche
durch das Zweite Vatikanische Konzil
1962 – 1965

 

Viele Menschen in der Bevölkerung der westlichen Demokratien waren 1962 in gesellschaftlichen, persönlichen und religiösen Werte-Fragen wesentlich weiter als die damalige Leitung und das damalige Werte-System der Kath. Kirche.

Die Kath. Kirche hat im Zweiten Vatikanischen Konzil versucht, diesen Rückstand aufzuholen und in Wertefragen die Führerschaft zu übernehmen!

Wie rückständig und lähmend die Positionen der Kath. Kirche vor diesem Konzil waren und wie groß der Fortschritt war durch dieses Konzil zeigen die bis dahin gültigen Aussagen der Päpste
zwischen 1830 und 1930

 

Andererseits wird deutlich, in welcher veralteten Welt jene christlich sich nennenden Gruppen leben,
die die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnen.

 

 

Papst Gregor XVI. 
 (1831 – 1846)

 

Enzyklika „Mirari  vos“ (15. Aug. 1832)

 

 

    „Wir kommen nun zu einer anderen folgenreichsten Ursache von Übeln, von denen die Kirche gegenwärtig zu Unserem Kummer heimgesucht wird, nämlich dem Indifferentismus bzw. jener verkehrten Meinung … man könne mit jedem beliebigen Glaubensbekenntnis das ewige Seelenheil erwerben, wenn man den Lebens-wandel an der Norm des Rechten und sittlich Guten ausrichte. …“

    „Und aus dieser höchst abscheulichen Quelle des Indifferentismus fließt  jene widersinnige und irrige Auffassung bzw. vielmehr der Wahn, einem jeden müsse die Freiheit des Gewissens zugesprochen und sichergestellt werden.“

    „Es ist völlig absurd und im höchsten Maß eine Verleumdung zu sagen, die Kirche bedürfe einer … Erneuerung … als ob man glauben könnte, die Kirche wäre Fehlern, Unwissenheit oder irgendeiner anderen menschlichen Unvollkommenheit ausgesetzt.“

    Des Weiteren wird die Freiheitsbewegung jener Zeit  als „Wahnwitz der Geistesfreiheit“ verdammt und die „schrankenlose Denk- und Redefreiheit“ angeprangert .

 

>>> Zum vollständigen Text von „Mirari vos

Papst Pius IX.
1846-1878

Seliggesprochen 2000

 

Enzyklika »Quanta cura«

vom 8. Dezember 1864 über die Irrtümer der Zeit

 

Verurteilung

           von Religionsfreiheit

           von Redefreiheit

           des Protestantismus

            der Trennung von Kirche und Staat

„Sie scheuen sich nicht, die irrige Meinung zu begünstigen,
welche für die katholische Kirche und das Heil der Seelen zum Untergang führt, die bereits Unser Vorgänger, Gregor XVI., als Wahnsinn bezeichnet hat, und zwar, die Gewissens- und Religionsfreiheit sei das eigene Recht eines jeden Menschen …“

„… das ihnen erlaubt, ihre Ansichten und Empfindungen durch das gesprochene Wort, durch Druckschriften, oder auf andere Weise offen bekanntzugeben und zu erklären.“

 

=> Demokratische Gesellschaftsformen galten deshalb lange Zeit als unchristlich.

>>> Zum vollständigen Text von „Quanta cura

 

 

 

Papst Leo XIII.

1878 - 1903

 

 

Enzyklika Quod apostolici muneris
vom 28. Dez. 1878

 

Gegen die gesellschaftlichen Gleichheitsforderungen der Sozialisten:

 

Sozialisten verurteilte der Papst…unter anderem, weil sie jenen „höheren Mächten“ den Gehorsam verweigern, die ihre weltliche Macht von Gott erhalten hätten und weil sie die Gleichheit aller Menschen forderten.

Zwar erklärt er, dass Regenten gerecht zu herrschen hätten, ermahnt alle Gläubigen aber zugleich auch nicht gegen Tyrannen aufzubegehren, sondern ihr Schicksal als von Gott auferlegt zu erdulden.

Genauso wie alle Menschen den Herrschenden, so sie sich auf Gott berufen, Gehorsam schulden, sind Frauen entgegen den egalitären Ideen der Sozialisten, angehalten, Männer als ihre Herren anzusehen.

Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen sei demgemäß ebenso von Gott gegeben,
wie Standesunterschiede und
die Unterschiede zwischen Besitzenden und Armen.

Gleichheit und eine Aufhebung dieser Unterschiede, wie sie der Sozialismus anstrebt, sei also ein Vergehen gegen die göttliche Ordnung.

 

>>> Zum vollständigen Text von „Quod apostolici muneris

 

Papst Pius X.
1903 – 1914

Heiliggesprochen 1954

„Patron“ der „Pius-Brüder“

 

 

 

Gegen das moderne naturwissenschaftliche Weltverständnis

 

          Antimodernismus-Eid (ab 1910 -1967)

Forderungen:
- gegen wissenschaftliche Bibelforschung
- wörtliches Verständnis der  biblischen Wunderberichte
- wörtliches Verständnis der bibl. Schöpfungstexte
   (Adam und Eva als erste Menschen)
- gegen Akzeptanz des modernen naturwissenschaftlichen
  Weltbildes (Evolution,  Alter der Erde, … )

=> Spitzelsystem und Förderung von Denuntiantentum

          Der neue Papst  Pius X. bekräftige am 22. Nov.1903
 in seinem Motu Proprio Tra le sollecitudini 
das Verbot der Zulassung von Frauen zum Kirchengesang und schrieb vor, dass bei Bedarf für hohe Stimmlagen Knaben zu verwenden seien.

 

 

Papst Pius XI.
1922 - 1939

 

 

Enzyklika „Casti connubii“ 1930

 

 

Kirchliche Ehe- und Sexuallehre

 

·      „Alle jene nun, die … den Glanz der eheliche Treue und Keuschheit zu verdunkeln trachten, sind es auch, die als Lehrer des Irrtums den treuen und ehrenvollen Gehorsam der Frau gegenüber dem Mann gern erschüttern möchten.“

·      „Einige Verwegene gehen noch weiter und bezeichnen diesen Gehorsam als eine entwürdigende Versklavung des einen Eheteils durch den anderen. Beide Gatten, sagen sie, besäßen völlig gleiche Rechte … Diese falsche Freiheit und unnatürliche Gleichstellung mit dem Manne wird sich zum eigenen Verderben der Frau auswirken.

·      „Aufs strengste verbietet die Kirche die Eingehung einer Ehe zwischen zwei Getauften, von denen der eine katholisch, der andere irrgläubig oder schismatisch ist.“

·      „Jeder Gebrauch der Ehe, bei dessen Vollzug der Akt durch die Willkür der Menschen seiner natürlichen Kraft zur Weckung neuen Lebens beraubt wird, verstößt gegen das Gesetz Gottes und der Natur, und die solches tun, beflecken ihr Gewissen mit schwerer Schuld.“

·      „Unerlaubt und unsittlich ist der eheliche Verkehr selbst mit der rechtmäßigen Gattin, wenn dabei die Weckung neuen Lebens verhütet wird

·      „Sollte aber ein Beichtvater oder Seelenhirte, was Gott verhüte, selber die ihm anvertrauten Gläubigen in solche Irrtümer führen oder durch seine Zustimmung oder durch böswilliges Schweigen sie darin bestärken, so möge er wissen, dass er dereinst Gott, dem höchsten Richter, ernste Rechenschaft über den Missbrauch seines Amtes wird ablegen müssen.
Er möge sich das Wort Christi gesagt sein lassen: „Blinde sind sie und Führer von Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube“.

 

>>> Zum vollständigen Text von „Casti Connubii

 

 

Papst Johannes XXIII

1958 – 1963

 

Die Wende:

Johannes XXIII. in seiner Eröffnungsrede zum Konzilsbeginn
am 11.Okt.1962:

 

„Sie reden unablässig davon, dass unsere
Zeit im Vergleich zur Vergangenheit dauernd zum Schlechteren abgeglitten sei.

Wir aber sind völlig anderer Meinung als diese Unglückspropheten, die überall das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergang stünde.

In der gegenwärtigen Entwicklung der menschlichen Ereignisse ... muss man vielmehr einen Plan der göttlichen Vorsehung anerkennen.“

 

 



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Da diese hier aufgeführten lehramtlichen Positionen früherer Päpste nicht deutlich verabschiedet und als ungültig erklärt worden sind, müsste dies noch nachgeholt werden, um die Gültigkeit und Bedeutung der Beschlüsse des II. Vatikanums hervorzuheben.

Dies könnte z.B. durch >>> „Kirchentrauertage“ erfolgen.

 

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