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Die Eucharistiefeier: Ein Opfer- und Sühne-Ritus oder die „Feier des Neuen Bundes“? Die Eucharistiefeier erfuhr sehr früh eine
Verkümmerung, da der Evangelist Matthäus nachträglich einen Nebensatz an die
Einsetzungsworte Jesu beim Letzten Abendmahl angefügt hat: „Blut … vergossen
zur Vergebung der Sünden“.
Der Mensch wird dadurch vorrangig von seiner Sündhaftigkeit und Schuldverfallenheit her gesehen und seine Erlösungsbedürftigkeit nahezu ausschließlich darauf bezogen. Aber das ursprüngliche Zentrum der
Abendmahlsworte Jesu, nämlich die Feier des „Neuen Bundes“, der vom Propheten
Jeremia (Jer 31,33f) angekündigt war, ist mit
seinen konkreten Inhalten in der Eucharistiefeier kaum zu finden.
Die Verantwortlichen der Kirche müssten die Inhalte des „Neuen Bundes“, den Jesus mit den Aposteln beim Letzten Abendmahl gestiftet hat, in den Texten und Riten der Eucharistie und in der Katechese und Pastoral verwirklichen.
Die Inhalte des „Neuen Bundes“ wurden vom Propheten Jeremia, der von ca. 627 bis 587 v. Chr. in Israel lebte, angekündigt (Jer 31,33-34): 33.
Denn das wird der Bund sein,
den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn:
Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde
ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Bespiele aus der Botschaft und dem Leben Jesu, in denen wir die Inhalte des „Neuen Bundes“ verwirklicht sehen können: - „Warum könnt ihr die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?“ (Lk 12,56) - „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu erkennen“ (Mt 13,11) - „Ihr sollt euch nicht Rabbi … , Vater … , Lehrer nennen lassen“ (Mt 23,8-10) - Jesu Gleichnis-Erzählungen sind Einladungen, das Leben eigenständig wahrzunehmen und zu verstehen. - Die Worte „Gehorsam“ und „gehorchen“ werden von Jesus nie für Menschen gebraucht.
Wenn wir die Inhalte des „Neuen Bundes“ in der Heiligen Messe entfalten, wird die Eucharistiefeier zur „Feier des Neuen Bundes“. Das würde bedeuten, dass wir in der Eucharistiefeier vor allem folgende Inhalte thematisieren sollten: - Das Gewissen des Menschen und seine Gewissensbildung, - die Würde des Menschen und eine dieser Würde entsprechende Lebensgestaltung, - die Fähigkeit der Gotteserkenntnis, die auch als Aufgabe zu sehen ist, und die Wege der Gotteserkenntnis, - wie wir das Wirken des Geistes Gottes in uns selbst wahrnehmen lernen, - das Verständnis und die Praxis von Autorität, wie sie bei Jesus sichtbar werden, - die Überwindung aller Bevormundung, Gängelung, Entmündigung und Unterdrückung, - …
Es ist zu bedenken, dass die Sündenvergebung durch Gott in der Verheißung des „Neuen Bundes“ bei Jeremia ohne Blut- und Sühne-Opfer auskommt. Weiter wäre zu bedenken, den Kreuzestod Jesu als Folge seines Lebens, in dem er durch sein Verhalten und seine Botschaft den „Neuen Bund“ verwirklicht hat, zu verstehen. So würde deutlich, dass sein Leben, sein
Sterben am Kreuz, seine Auferstehung und der Ritus der Abendmahlsfeier auf
die Inhalte des „Neuen Bundes“ bezogen sind. Die Feier des „Neuen Bundes“ braucht die Ergänzung durch
den „Noah-Bund“: Die Jünger
Jesu, die mit ihm das Letzte Abendmahl feierten, standen in der gläubigen
Tradition des Alten Testaments und damit auch in der Tradition des ungekündigten
Bundes Gottes mit allen Lebewesen, dem „Noah-Bund“: Hilfreich für dieses Anliegen wäre es auch, die Gaben Brot und Wein auf dem Altar als Repräsentation der Schöpfung zu verstehen und dies in den Gebeten zu Ausdruck zu bringen: >>> Gebetsvorschläge für die
„Schöpfungsverbundenheit“ – aus der Glaubenssicht von „Laudato si“
>>> Brot und Wein bei der Gabenbereitung:
Schöpfung und Inkarnation
Siehe dazu das Meditationsbild „Kosmischer Christus – kosmischer
Mensch“ von Hildegard von Bingen Verständnis von
Erlösungsbedürftigkeit und Erlösung in RH: Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de )
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>>> Die Rolle und Aufgabe des Priesters
in der Pastoral und in der Verkündigung >>> Die
Eucharistiefeier als erfahrbares Erlösungsgeschehen >>> Überlegungen für
Inhalte eines erneuerten Ritus der Eucharistiefeier >>> Warum die Eucharistiefeier auf einen Schuld-Vergebungsritus reduziert wurde >>> Eucharistie – „Wandlung“ von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi? >>> Eucharistie –
Gebete für die Verstorbenen? >>> „Unheilige
Gebete“ in der Heiligen Messe? >>> Ist der Mensch
barmherziger als Gott? >>> Gottes
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit >>> Zum Verzeichnis „Eucharistie“ >>> Lorenz Zellner: Grundlegende Kritik an der Opfer-Theologie der Kirche >>> „Subsidiarität“
von Gott her bedenken für eine Neugestaltung unserer christl. Gebete >>>
Erstkommunion-Vorbereitung: Ein Elternabend zur „Die Feier des „Neuen Bundes“
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Neu-Evangelisierung: 10 notwendige Schritte für eine Glaubens- und
Kirchenreform |